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Ärzte warnen: Hausmittel können bei Babys zu Verätzungen und anderen Schäden führen

Eltern sollten bei der Verwendung von Hausmitteln bei Babys vorsichtig sein.
Eltern sollten bei der Verwendung von Hausmitteln bei Babys vorsichtig sein. ©Canva (Sujet)
Die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) weist auf die Risiken von Hausmitteln bei Fieber und Erkältungen bei Kleinkindern hin. Praktiken wie das Einreiben der Haut, beispielsweise der Fußsohlen, mit Knoblauch zur Bekämpfung von Viren und Bakterien oder Essigwickel zur Fiebersenkung können auch Nachteile haben und schwerwiegende gesundheitliche Schäden verursachen. Vor allem bei der empfindlichen Haut von Babys kann dies sogar zu Verätzungen mit Blasenbildung führen, erklärte die Gesellschaft am Mittwoch.

"Auch Hausmittel und vermeintlich natürliche Mittel können - unsachgemäß angewandt - zu schweren Schäden führen", so Bernhard Jochum, Bundesfachgruppenobmann der Kinder- und Jugendärzte in der Ärztekammer und Vorstandsmitglied der ÖGKJ. Eltern mit kleinen Kindern sollten sich im Vorfeld beim Kinder- oder Jugendarzt erkundigen, welche Maßnahmen unbedenklich sind.

Warnung vor Hausmittel bei Babys: Auch Essigwickel gefährlich

Menthol, Senfsamen, Pfeffer, Walnussschalen, Rosmarin, Echter Lorbeer, Hahnenfuß, Kuhschellen können in Umschlägen - egal ob als Öl, zerrieben oder gehackt - bei längerem Kontakt mit der Haut ebenso Verätzungen verursachen. Da die Haut von kleinen Kindern sehr empfindlich ist, könne die Anwendung dieser Pflanzenbestandteile früher als bei Erwachsenen zu Schäden führen. Die schwefelhaltigen Verbindungen von Knoblauch beim direkten Aufbringen auf die Haut können ebenso Verätzungen auslösen. Die Säure des Essigs kann bereits bei niedrigen Konzentrationen Reizungen verursachen, so die ÖGKJ.

Besondere Vorsicht sei bei Babys geboten. "Kühlende Wadenwickel bei Fieber sind erst für Kinder ab sechs Monaten geeignet und sollten bei kleinen Kindern nur kurz angewendet werden. Das Kind darf auf keinen Fall durch das kalte Wasser 'schockiert' werden oder frieren. Topfenwickel können bei Fieber, Husten und Lungenentzündung unterstützend eingesetzt werden", so Bernhard Jochum, Kinderarzt aus Bludenz.

(APA/Red.)

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