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Blind, aber mit Eis: Alena Leeb investiert in ihre Vision statt in ihre Augen

Erst Naturkosmetik, jetzt gefrorene Snacks: Alena Leeb aus Riefensberg bleibt ihrem Unternehmergeist treu. Mit „Poppy’s“ bringt sie ein Kindereis auf den Markt, das ohne Zuckerzusatz und künstliche Inhaltsstoffe auskommt. Die Idee kam ihr buchstäblich über Nacht – in einem Traum. VOL.AT war für einen Hausbesuch bei der jungen Gründerin im Bregenzerwald.

"Ich stand in einer Eisfabrik mit drei verschiedenen Sorten – eine davon Orange-Mango-Karotte. Ich bin aufgewacht und wusste: Das mache ich jetzt." So beschreibt Alena ihren wortwörtlichen Traum, den sie nun verwirklichen möchte. Im ausführlichen Videointerview spricht sie offen über ihr Vorhaben, ihre Vision, aber auch ihre Ängste.

Zwischen Skepsis und vollem Risiko

Ein gesundes Eis zu entwickeln, das schmeckt, sättigt und trotzdem für unterwegs geeignet ist, bedeutet für Leeb vor allem eines: Risiko. "Ich habe zehn Jahre gespart – eigentlich wollte ich mir die Augen lasern oder die Brüste liften lassen. Jetzt bin ich immer noch blind ohne Brille, die Brüste sind, wie sie sind, aber dafür gibt’s mein Eis." Dass sie damit nicht nur Zuspruch erhielt, war ihr bewusst. "Natürlich gab es Leute, die gesagt haben: Erst Kosmetik, jetzt macht sie Eis – was kommt als Nächstes? Möbel?"

Kritik wie diese bekommt die junge Unternehmerin zu hören, da sie 2015 bereits ein Unternehmen gegründet hatte – eine Firma, die DIY-Kits zur Herstellung von Naturkosmetik vertrieb. Mit dieser Idee konnte sie sich sogar einen Slot in der TV-Sendung 2 Minuten, 2 Millionen sichern. Doch das Leben und die Familienplanung machten diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung, sodass sie die Kosmetikfirma aufgab.

Aktuell ist sie dankbar für ehrliche Rückmeldungen und glaubt fest an ihr Eis-Projekt. "Ich habe mir oft gedacht: Komm, lass sie reden, ich muss meinen eigenen Weg finden", so Leeb.

Vor ihrem Haus im Bregenzerwald präsentiert Alena Leeb stolz ihr Produkt. ©Strobel/VOL.AT

Startschuss im April – und große Pläne für die Zukunft

Noch ist „Poppy’s“ nicht in den Regalen zu finden – der offizielle Verkaufsstart in EUROSPAR- und INTERSPAR-Filialen ist erst am 1. April. Während die ersten Packungen noch nicht einmal verkauft sind, hat Alena längst die nächste Vision: "Ich hätte gern einen ganzen Regenbogen an Sorten. Und ein richtig gutes veganes Schokoeis – nicht so ein Ersatzzeug, sondern richtig, richtig gutes."

Ein Eis das von der Verpackung her wie ein klassisches Wassereis wirkt, aber deutlich mehr Gehalt mitbringt. ©Strobel/VOL.AT

Und während die erste Sorte bald erhältlich ist, hat sie längst weitere Pläne. "Wenn ich wirklich sagen würde, Geld spielt keine Rolle, dann würde ich sagen: Okay, cool, dann machen wir gleich die nächste Sorte."

Wer den Weg von „Poppy’s“ verfolgen möchte, findet Alena Leeb auf Instagram unter @poppys.eis oder auf ihrer Homepage poppys-eis.at.

(VOL.AT)

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