Neue Tiroler Plattform räumt mit Tourismus-Mythen auf

In Tirol gibt es viele Behauptungen über die Zukunft des Tourismus – einige davon sind wissenschaftlich nicht haltbar. Um dem entgegenzuwirken, haben das Land Tirol, die Universität Innsbruck und das Management Center Innsbruck (MCI) die digitale Plattform „F.acT“ gestartet. Wie die Verantwortlichen am Montag bei einer Pressekonferenz erklärten, soll die Plattform fundierte Daten und Statistiken bereitstellen, um Fehlinformationen zu korrigieren.
Einer der häufigsten Mythen sei etwa, dass aufgrund des Klimawandels in wenigen Jahren kein Skifahren mehr möglich sei. Durch wissenschaftliche Analysen und verlässliche Zahlen will „F.acT“ solche Annahmen überprüfen und gegebenenfalls widerlegen.
350.000 Euro Förderung für unabhängige Forschung
Das Land Tirol investiert insgesamt rund 350.000 Euro in das Kooperationsprojekt. Tourismuslandesrat Mario Gerber (ÖVP) betonte die Bedeutung der Initiative: „Durch eine klare Aufbereitung von Daten können Fakten von Mythen getrennt werden.“ Gerade in einer Region wie Tirol, in der der Tourismus einen entscheidenden wirtschaftlichen Faktor darstellt, sei dies essenziell.
Besonders wichtig sei, dass ein unabhängiges Institut – konkret das Institut für Management und Marketing, KMU und Tourismus an der Universität Innsbruck – als wissenschaftliche Grundlage dient. Dadurch sollen Informationen sachlich und objektiv vermittelt werden.
Tourismus und Wohlstand in Tirol eng verbunden
Auch Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele (ÖVP) hob hervor, wie stark der Tourismus zum Wohlstand Tirols beiträgt. Ihre Abteilung fördert die Plattform jährlich mit 150.000 Euro. Neben ökologischen und ökonomischen Aspekten sei es wichtig, die Bevölkerung über den Wert des heimischen Tourismus aufzuklären. „Unser Tourismus ist eng mit unserem Wohlstand verknüpft – das müssen wir klar kommunizieren“, betonte Hagele. Zudem sei der Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft unerlässlich, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.
Visuelle Darstellung als Schlüssel zur Aufklärung
Ein zentrales Element der Plattform ist eine verständliche und anschauliche Aufbereitung der Daten. „Es braucht einfache visuelle Darstellungen, etwa durch Dashboards, um die Bedeutung des Tourismus für Tirol sichtbar zu machen“, erklärte Hubert Siller, Leiter des Departements für Tourismus und Freizeitwirtschaft am MCI.
Er untermauerte die wirtschaftliche Relevanz mit Zahlen: Der Wintertourismus generiere eine Wertschöpfung von rund vier Milliarden Euro, während der Sommertourismus weitere zweieinhalb Milliarden Euro bringe. Zwar sei die Industrie in Tirol insgesamt wirtschaftlich etwas stärker, doch der Tourismus trage zur Wertschöpfung in vielen weiteren Branchen bei. Die oft geführte Diskussion, ob Industrie oder Tourismus wichtiger sei, sei daher nicht zielführend.
Die neue Plattform soll als zentrale Anlaufstelle für Tourismus, Medien, Politik und Bevölkerung dienen und mit klaren Fakten Transparenz schaffen.
Webseite und Newsletter als Informationskanäle
Birgit Pikkemaat vom Institut für Management und Marketing an der Universität Innsbruck betonte, dass wissenschaftliche Arbeit das Fundament von „F.acT“ sei. Neben der Grundlagenforschung sei es entscheidend, die gewonnenen Erkenntnisse in die Öffentlichkeit zu tragen.
Dazu werde eine eigene Webseite eingerichtet, die regelmäßig aktualisierte Daten bereitstellt. Zudem soll ein monatlicher Newsletter die wichtigsten Erkenntnisse zusammenfassen und verbreiten.
Die Plattform „F.acT“ basiert auf der bisherigen Wissenschaftsplattform Tirol Tourism Research (TTR), welche seit 2009 bestand und nun durch das neue Angebot ersetzt wird.
(VOL.AT)
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