ÖAMTC-Sommerreifentest: Große Unterschiede beim Bremsweg

Die Reifen wurden hinsichtlich Fahr- und Sicherheitseigenschaften, Komfort, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit bewertet. ÖAMTC-Reifenexperte Steffan Kerbl fasst zusammen: "In diesem Test war die Spanne zwischen guten und schlechten Reifen besonders groß. Das spiegelt sich auch in den Ergebnis-Noten wider, die von elf 'gut' über vier 'befriedigend' bis zu zwei 'genügend' und einem 'nicht genügend' reichen. Unsere Empfehlung: Wer Wert auf eine sportliche Optik der Räder legt, sollte nicht alles für schöne Felgen ausgeben, sondern auch genügend Puffer für gute Reifen einplanen." Alle Details finden Sie hier.
ÖAMTC-Sommerreifentest: 17 Meter Unterschied beim Bremsweg bei Nässe
"Beim Bremstest auf nasser Fahrbahn mit 80 km/h waren die Unterschiede am dramatischsten", erklärt der Techniker des ÖAMTC. Vergleicht man die Bremsleistung des besten Reifens in dieser Kategorie (Continental SportContact 7) mit dem schlechtesten (Doublecoin DC-100), zeigen sich enorme 17 Meter Unterschied. Kerbl erläutert: "An der Stelle, an der das Fahrzeug mit dem Continental-Reifen zum Stehen kommt, hat das gleiche Auto mit dem Doublecoin noch eine Restgeschwindigkeit von rund 49 km/h auf dem Tacho - Zusammenstöße mit dieser Aufprallgeschwindigkeit können fatale Folgen haben." Daher erhält der "Doublecoin DC-100" in der Kategorie "Fahrsicherheit" die Note "nicht genügend", was sich auch auf die Gesamtnote auswirkt. Mit der Bewertung "genügend" wurden die Modelle "Norauto Prevensys 4" und "Syron Premium Performance" beurteilt. "Sie lassen sich auf trockener Fahrbahn nur unpräzise steuern, in Kurven sind ständige Lenkkorrekturen nötig und auch das Verhalten im Grenzbereich ist sehr anspruchsvoll", erläutert Kerbl.

Erstmals "sehr gut" in der Unterwertung "Fahrsicherheit" beim ÖAMTC-Sommerreifentest
Zum ersten Mal haben zwei Modelle die Bewertung "Fahrsicherheit" mit "sehr gut" erreicht. Der 'Continental SportContact 7' und der 'Bridgestone Potenza Sport' bieten auf trockener Fahrbahn ein sehr hohes Gripniveau, hervorragende Präzision und sind bei kritischen Fahrmanövern absolut sicher. Ähnlich verhält es sich bei nasser Fahrbahn, so der Reifenexperte des ÖAMTC. Zusätzlich bieten beide eine respektable prognostizierte Laufleistung, obwohl der Bridgestone wegen seiner geringeren Effizienz in der Umweltbilanz letztlich nur ein "befriedigend" erhält.
Danach folgen neun Reifen mit der Bewertung "gut". Der "Michelin Pilot Sport 5" und der "Goodyear Eagle F1 Asymmetric 6" überzeugen in Bezug auf Fahrsicherheit und Umweltbilanz. Der "Vredestein Ultrac Pro", der "Yokohama Advan Sport V107" und der "Firestone Firehawk Sport" schneiden bei der Fahrsicherheit mit hoher Leistung ab, verlieren jedoch bei der Umweltbilanz durch die nur als befriedigend prognostizierte Laufleistung. Der "Falken Azenis FK520" und der "Nexen N Fera Sport" zeigen leichte Schwächen beim Fahrkomfort auf trockener Straße, erhalten jedoch gute Noten für kurze Bremswege auf trockenem Untergrund. Beide bieten zudem ordentliche prognostizierte Laufleistungen. Der "Dunlop Sport Maxx RT2" verfehlt wegen seines höheren Abriebs eine bessere Platzierung, gewährleistet aber gute Fahrsicherheit. Der letzte Reifen mit der Bewertung "gut" ist der "Toyo Proxes Sport 2". Er hat zwar bei der Fahrsicherheit Vorteile, erzielt jedoch bei der Umweltbilanz und Nachhaltigkeit nur mittelmäßige bis mäßige Ergebnisse.
Die nächsten vier Reifen erreichen in den Bereichen Fahrsicherheit und teilweise auch in der Umweltverträglichkeit maximal die Bewertung "befriedigend". Der "Ceat SportDrive" zeigt Mängel auf nasser Fahrbahn, der "Kumho Ecsta PS71" hat Schwächen auf trockener Strecke und bei der erwarteten Lebensdauer, der "Nokian Tyres Powerproof 1" weist ebenfalls Mängel auf trockener Fahrbahn auf, und der "Giti GitiSport S2" zeigt Schwächen bei nasser Fahrbahn, erhöhten Abrieb und eine durchschnittliche Laufleistung.
ÖAMTC kündigt Tests zu All-Terrain- und Ganzjahresreifen an
Im diesjährigen Sommerreifentest wurde erneut lediglich eine Dimension (225/40 R18) geprüft. "Anstelle einer zweiten Dimension konzentrieren wir uns in diesem Frühjahr zusätzlich auf All-Terrain-Reifen und im Sommer auf Ganzjahresreifen mit speziellen Tests", erklärt Steffan Kerbl.
(Red)
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