"Es wäre gut, wenn ein paar neue Geschäfte kommen" – Debatte um Bludenzer Leere und Aufbruchstimmung

In der Bludenzer Innenstadt wird derzeit lebhaft über den Zustand der Ladenfronten diskutiert. Drei engagierte Stimmen – Doris, Helga und Elisabeth – äußern ihre Meinung zu dem zunehmenden Leerstand und bringen unterschiedliche Perspektiven ein.
Video: Was sagen Bludenzer zum Leerstand in der Innenstadt?
Positive Entwicklungen trotz Kritik
Doris, Mitarbeiterin im Store „Hingucker“, bedauert, dass oft ein negatives Bild von Bludenz gezeichnet wird. „Ich finde es schade, dass so viel Negatives über Bludenz geredet wird, weil das eigentlich gar nicht der Fall ist“, erklärt sie. Laut Doris profitiert die Innenstadt von einer Vielzahl neuer Geschäfte, einer guten Markenvielfalt und der Möglichkeit, in verschiedenen Lokalen gut essen zu gehen. Diese positive Entwicklung lasse den kritischen Blick mancher Betrachter aus ihrer Sicht fehl am Platz erscheinen.
Leere Auslagen als Mahnmal
Helga hingegen sieht die aktuelle Situation etwas nüchterner. Sie bemängelt, dass es trotz der vorhandenen Chancen zu oft leere Auslagen und Türen gäbe. „Es wäre gut, wenn ein paar neue Geschäfte kommen. Nicht lauter leere Auslagen und leere Türen“, fordert sie.
Ideen für mehr Begegnung und Stadtleben
Elisabeth bringt einen konkreten Impuls zur Belebung der Innenstadt ein. Sie plädiert dafür, Bludenz wieder an den Gemüse- und Blumenmarkt zu integrieren. „Dass Bludenz wieder einen Gemüsemarkt und an den Blumenmarkt bekommt, wäre einfach so eine Belebung für die Stadt. Das zieht die Leute auch an“, betont sie. Mit dieser Maßnahme würde nicht nur das Einkaufserlebnis aufgewertet, sondern auch die soziale Interaktion in der Stadt gestärkt werden.
Das sagen die Bludenzer Bürgermeisterkandidaten zum Leerstand

Ricardo Griesser von den Neos ortet zu viel Leerstände in der Innenstadt. Es brauche wirtschaftliche Anreize, damit mehr Geschäfte in die Innenstadt einziehen.
„Man muss den Unternehmern entgegenkkommen, damit sie sich ansiedeln.“ Joachim Weixlbaumer von der FPÖ fordert einen Maßnahmenmix. „Stadtmarketing, Wirtschaftsgemeinschaft und die Eigentümer müssen gemeinsam Impulse setzen.“ Zudem soll die Gratisparkdauer auf 30 Minuten ausgeweitet werden.

Simon Tschann von der ÖVP betonte, dass viele europäischen Städte mit dem Problem kämpfen würden. „Als Stadt müssen wir die Rahmenbedingungen schaffen. Wir unterstützen die Betriebe schon stark, aber es gibt Verbesserungspotenzial.“ An einen Antrag zur Gratisparkdauer könne er sich nicht erinnern, er sei aber für jede Idee offen.
Auch Mario Leiter von der SPÖ kann sich vorstellen, darüber zu diskutieren, betonte aber, dass es auch eine budgetäre Frage ist. Und: „Der Bürgermeister soll ein Kümmerer sein und Stadtmarketing, WiGe und die Unternehmen vernetzen. Wir müssen die Kaufkraft aus dem Walgau wieder nach Bludenz bringen.“
VOL.AT Lokalaugenschein in Bludenz
Die Sturnengasse in der Bludenzer Innenstadt ist tatsächlich fast komplett leer, was die Geschäfte betrifft. Neben "Zu Vermieten"-Aushängeschildern, weiß man bei anderen Räumlichkeiten nicht, was damit passieren soll.


Jedoch ist die Innenstadt trotz dessen auch an einem Vormittag unter der Woche sehr belebt. Es gibt viele Geschäfte und Einkaufspassagen. Die Sturnengasse scheint die einzige zu sein, die an einem Geschäfte-Mangel leidet.


(VOL.AT)
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