"Gewinner und Verlierer des Tierreichs 2024" gekürt
Die Zahl der Westeuropäischen Igel, auch Braunbrustigel genannt, geht stark zurück. Insbesondere die Zerstörung ländlicher Lebensräume durch Intensivierung der Landwirtschaft, Straßen und Stadtentwicklung führt zu einem beständigen Rückgang, erläuterte der WWF am Freitag in einer Aussendung. Der Westeuropäische Igel kommt in weiten Teilen Mitteleuropas vor, unter anderem in Deutschland, Österreich, der Schweiz, aber auch in Großbritannien. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre ist die Anzahl nach Schätzungen je nach Land um 16 bis 33 Prozent zurückgegangen.
WWF fordert Naturschutz-Offensive
"Wildtiere verschwinden im Rekordtempo für immer von unserem Planeten und alle Ursachen sind menschengemacht: Lebensraumzerstörung, Übernutzung und Wilderei, invasive Arten, Umweltverschmutzung sowie die Klimakrise", zählte WWF-Artenschutz-Experte Georg Scattolin auf. Der WWF fordert daher eine Naturschutz-Offensive von der Politik. "Der Schutz der Biodiversität und des Klimas muss weltweit mehr Priorität bekommen. Lichtblicke gibt es immer dort, wo sich Menschen aktiv für den Schutz der Natur einsetzen", betonte Scattolin.
Weder die Weltnaturkonferenz noch die Weltklimakonferenz haben laut WWF in diesem Jahr die notwendigen Fortschritte gebracht. In Europa lässt die Naturschützer die Verschiebung der EU-Entwaldungsverordnung eine weitere Zerstörung artenreicher Regenwälder befürchten. Wegweisend sei hingegen der Beschluss der wichtigen EU-Renaturierungsverordnung gewesen. In Österreich ist "vor allem der Bodenverbrauch besorgniserregend" - mit fatalen Folgen für die Artenvielfalt, hielt der WWF fest.
Lichtblicke im Artenschutz
Doch die WWF-Jahresbilanz hebt auch Gewinner des Jahres hervor. Tigern geht es dank intensiver Artenschutzarbeit besser, Siam-Krokodile, Meeresschildkröten und Thunfische kehren in ihre angestammten Lebensräume zurück. In Österreich befinden sich Seeadler und Weißstörche im Aufwind. "Die Gewinner-Arten 2024 zeigen, dass sich unser Einsatz für den Schutz bedrohter Arten und Ökosysteme lohnt und es trotz Rückschlägen immer wieder Chancen für die Natur gibt", erläuterte Scattolin.
(APA)
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