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Premiere für Jubiläumstour der "Rocky Horror Show" in Wiener Museumsquartier

Im Wiener MQ feierte die "Rocky Horror Show" Premiere.
Im Wiener MQ feierte die "Rocky Horror Show" Premiere. ©APA/ROBERT JAEGER (Symbolbild)
Im Jahr 1973 hatte die "Rocky Horror Show" ihre Premiere in London. Nun, etwas verspätet, ist eine "50 Jahre Jubiläumstour" des irrwitzigen Musicals in Wien angekommen.

Die Produktion, die vom Erfinder des farbenfrohen, unanständigen Spektakels, Richard O'Brien, abgenickt wurde, feierte am Donnerstag im Museumsquartier ihre Premiere. Die Inszenierung der "Rocky Horror Show" ist gleichzeitig frisch und dem Klassiker treu, das Ensemble ist hervorragend, insbesondere Oliver Savile als "Frank'N'Furter" und Melissa Nettleford als Magenta.

"Rocky Horror Show" in Wiener Museumsquartier mit Oliver Savile als starker Frank'N'Furter

"Grundsätzlich ist Frank'N'Furter ein Alien. Er hat die Menschen über B-Movies kennengelernt. Das ist sein Bild von der Welt. Deswegen haben wir die Handlung in ein Filmstudio verlegt und das Stück cineastisch angelegt. Aber wir gehen auch stark in die Theatertradition, wie wir die Geschichte erzählen", hatte Martin Flohr, Verantwortlicher für die Tourneeproduktion, im Vorfeld gegenüber der APA erzählt. Das Konzept geht auf: Das Bühnenbild verbindet einen neuen Ansatz mit Elementen, die die Fans der Show liebgewonnen haben.

Bevor Melissa Nettleford das Intro "Science Fiction/Double Feature" mit großer Stimme vor einem roten Vorhang singt, flimmern während des Einlasses schwarz-weiße B-Movies und B-Movie-Trailer ("Tarantula"!) über eine Leinwand. Diese dient während der Aufführung wiederholt als Background mit Animation, hebt sich aber immer wieder wie ein Vorhang, um den Blick auf eine grell-bunte, hübsch "schaurige" Kulisse - wie etwa Frank'N'Furters Labor - freizugeben. Dieser Mix aus Opulenz und intimeren Szenen funktioniert perfekt.

Standing Ovations für "Rocky Horror Show" mit Herz

Der Cast mit langjähriger Erfahrung am Londoner West End glänzte bei Krachern ebenso wie bei den ruhigen Songs, was wiederholt mit viel Applaus belohnt wurde. Spätestens als Savile den "Sweet Transvestite" anstimmte (und wunderbar lasziv und mit der richtigen Portion Augenzwinkern mimte), gab es in Sachen Beifallsbekundungen endgültig kein Halten mehr. Er schlüpft zum zweiten Mal in die Stöckelschuhe und versucht erst gar nicht, Ur-Frank'N'Furter Tim Curry bloß zu kopieren. Souverän auch Sky Du Mont, der als Erzähler schlagfertig auf Zwischenrufe reagiert. Im Laufe des Gastspiels löst ihn Arabella Kiesbauer in dieser Rolle ab.

"Die Show hat Herz", sagte Savile vor der Premiere. Sie hat auch tolle Musiker, die ordentlich rocken und im zweiten Teil verdientermaßen in den Kulissen zu sehen sind. Viele kleine und große Ideen hat man sich für die "Jubiläumstour" einfallen lassen, damit zeitlose Songs wie "Touch-a, Touch-a, Touch Me" oder "I'm Going Home" einen würdigen Rahmen bekommen. Den "Time Warp" gab es noch einmal als Zugabe - bei Standing Ovations.

(APA/Red)

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