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Mit Tieren und an frischer Luft lernt‘s sich leichter

Einmal in der Woche verlegt die Bauernhofklasse der Volksschule Rotkreuz ihren Unterricht nach draußen.
Einmal in der Woche verlegt die Bauernhofklasse der Volksschule Rotkreuz ihren Unterricht nach draußen. ©bvs
An der Volksschule Rotkreuz gibt es seit diesem Schuljahr eine eigene Bauernhofklasse. Einmal in der Woche verlegen sie das Klassenzimmer in die Natur.
Mit Tieren und an frischer Luft lernt‘s sich leichter

Lustenau Jeden Mittwoch schwärmt die Bauernhofklasse der Volksschule Rotkreuz in die Natur aus. „Jene Sachen, die wir bereits im Klassenzimmer erarbeitet haben, vertiefen wir draußen“, erklärt Klassenvorstand Nina Schlattinger. Den Kindern der Klasse kommt zugute, dass Nina Schlattinger einen Alpaka-Hof im Lustenauer Ried besitzt. Dort können sie an dem speziellen Bauernhoftag im Beisein der Tiere das schulische Wissen vertiefen. Diese Woche haben sie den Buchstaben „E“ gelernt. Dieser wurde dann am Hof mit unterschiedlichen Lernstationen erarbeitet. Die VN haben die Kinder des Pilotprojektes besucht.

Unterricht in der Natur

Zu Fuß gehen die 22 Erstklässler von ihrer Schule am Schlatt zum Alpaka-Hof. „Heute haben wir rund 40 Minuten gebraucht, da wir auch noch Naturmaterialien für ein Mandala gesammelt haben“, erzählt Margot Berchtold-Galehr, die gemeinsam mit Nina Schlattinger die Klasse leitet. Am Mittwoch ist bei der Klasse Bewegung und Sport, Sachunterricht sowie Deutsch und Mathe vorgesehen. „Das alles erfüllen wir an unserem Bauernhoftag. Auf dem Weg hierher zählen wir, bewegen uns und nehmen verschiedenste Themen durch. Heute haben wir uns nochmals mit Hubi der Schildkröte befasst“, erklärt Klassenvorstand Margot Berchtold-Galehr das aktuelle Sachunterrichtsthema. Und anhand der Schildkröte erkennen die Kinder, dass die Winterstarre noch nicht ganz eingesetzt hat.

Wissen über Emotionen vermitteln

Die Kinder nehmen das Erlernte durch die vielen praktischen Beispiele sofort auf. „Wir haben gerade die Winterruhe, Winterstarre und den Winterschlaf mit ihnen besprochen und da kam dann auch Hubi die Schildkröte zu uns ins Klassenzimmer“, erzählte Nina Schlattinger. Die Kinder haben der Schildkröte ein Wintergehege aus Naturmaterialien gebaut. Damit die Schüler das Wissen anschaulich präsentiert bekommen, bedarf es viel Vorbereitungszeit, die die zwei Lehrerinnen gerne mit voller Motivation machen. „Ich freu mich jede Woche auf den Bauernhoftag. Es ist schön zu beobachten mit welcher Freude die Kinder in der Natur sind“, sagte Berchtold-Galehr.

Breites Wissen

Seit dem Schulbeginn hat sich die Bauernhofklasse neben dem vorgeschriebenen Lehrplan auch mit den Gewässern Vorarlbergs beschäftig. „Dazu haben wir Exkursionen an den Alten Rhein und die Dornbirner Ache gemacht“, sagte Schlattinger. Nach den Herbstferien geht es für die Kinder an einen Bauernhof. Dort dürfen sie Kühe melken und anschließend ihre eigene Butter und ihr eigenes Joghurt herstellen. „Das Lernen fällt den Kindern in der Natur und in Kombination mit den Tieren leichter. Der gesamte Unterricht ist lebendig“, freut sich Schulleiter Robin Würtinger über das Pilotprojekt, das er an seiner Schule gestartet hat. Die Klasse wird auf alle Fälle noch in der nächsten Schulstufe weitergeführt. Ob es dann eine neue erste Bauernhofklasse gibt, oder die bestehende Klasse bis zur vierten weitergeführt wird, ist noch offen. Bis dahin genießen die Schulkinder ihren etwas anderen Schulalltag und profitieren von vielen Eindrücken und Erlebnissen mit den Tieren und der Natur. Bvs

 

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