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Deutsche Polizei schießt Mann vor Kino nieder

Polizei in Krefeld (Nordrhein-Westfalen) schoss einen mutmaßlichen Brandstifter vor einem Kino nieder. (Polizei-SymbolbIld)
Polizei in Krefeld (Nordrhein-Westfalen) schoss einen mutmaßlichen Brandstifter vor einem Kino nieder. (Polizei-SymbolbIld) ©APA/dpa/Christoph Reichwein, Screenshot Video
Im Foyer eines Kinos in der deutschen Großstadt Krefeld hat die Polizei am Donnerstagabend einen Verdächtigen niedergeschossen.

Nach mehreren Bränden in Krefeld und einer versuchten Brandstiftung in dem Kino ist weiter offen, was den tatverdächtigen 38-Jährigen angetrieben hat. Die Motivlage sei unklar, sagte ein Sprecher der Polizei Essen.

Brennbare Flüssigkeit ausgeschüttet

Der Tatverdächtige hatte laut Polizei brennbare Flüssigkeit bei sich gehabt. Dies teilte die Polizei Essen auf Anfrage mit. Ein Kinomitarbeiter hatte zuvor einem dpa-Reporter gesagt, dass der mutmaßliche Täter am Abend beim Eintreffen der Polizeibeamten gerade dabei gewesen sei, eine brennbare Flüssigkeit im Foyer-Bereich des Kinos zu verschütten. Der Mitarbeiter vermutete Benzin aufgrund des Geruchs. Um welche Art von Flüssigkeit es sich handelte, werde noch ermittelt, sagte der Polizeisprecher. Zuvor hatte die Polizei lediglich mitgeteilt, dass der Mann versucht haben soll, einen Brand zu legen.

"Das wäre hier eine Katastrophe geworden"

Der Beschäftigte lobte das schnelle Eingreifen der Polizei, "ansonsten wäre das hier eine Katastrophe geworden", sagte er. Nach seinen Angaben hätten sich zum Zeitpunkt der Tat etwa 150 Menschen in dem Kinokomplex befunden, verteilt auf mehrere Kinosäle. Man versuche nun schnellstmöglich Blutspuren zu beseitigen und sei in Gesprächen mit der Polizei, ob das gemacht werden dürfe.

Drei Brände innerhalb kürzester Zeit

Den bisherigen Ermittlungen zufolge soll der Krefelder mit iranischer Nationalität am Donnerstagabend in Krefeld drei Brände gelegt haben. Als er versuchte, in einem Kinofoyer einen weiteren Brand zu legen, wurde er von der Polizei angeschossen. Er kam in ein Krankenhaus.

Über den Notruf waren am Donnerstagabend gegen 19.50 Uhr laut Polizei zahlreiche Meldungen von drei Bränden eingegangen. "Im Bereich der Philadelphiastraße brannten innerhalb kurzer Zeit eine Wohnung, ein geparktes Fahrzeug und ein Bürogebäude", hieß es. Man prüfe, ob es sich bei der Wohnung um die Wohnung des Tatverdächtigen handle, so die Polizei. Bei den Bränden sei niemand verletzt worden.

Verdächtiger schwer verletzt, aber am Leben

Der Mann sei schwer verletzt, sagte ein Polizeisprecher am Vormittag. Lebensgefahr bestehe nicht. Ob er am Vormittag schon vernommen werden konnte, wurde zunächst nicht bekannt.

Polizeiermittler hatten die ganze Nacht hindurch die Tatorte untersucht. Am frühen Freitagvormittag befanden sich nach Angaben eines dpa-Reporters keine Ermittler mehr dort.

(DPA)

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