Nach Unwettern droht zum Glück keine Gelsenplage

Schon im Frühsommer ist es wegen starker Regenfälle und Hochwassers zu einem vermehrten Aufkommen von Stechmücken in Wien gekommen. Trotz der aktuell warmen Herbsttemperaturen und Wassermengen in Ostösterreich werde es keine vergleichbare Situation geben. "Obwohl in rund drei Wochen noch ein bisschen was nachkommen könnte", sagte Karin Bakran-Lebl, Stechmückenforscherin der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) zur APA.
Keine große Gefahr für vermehrtes Gelsenaufkommen nach Unwettern
Einige der in Österreich vorkommenden rund 50 Gelsenarten können nur eine Generation pro Jahr hervorbringen - das sei heuer schon geschehen, wie die Forscherin erklärte. Zu den Arten, die mehrmals pro Jahr Eier produzieren können, zählen die "Überschwemmungsgelsen". Diese legen ihre Eier auf feuchten Untergrund wie etwa im Schlamm von Augebieten, die dort monate- und sogar jahrelang unbeschadet überdauern können. Erst wenn die Eier überflutet werden und einige andere Faktoren wie u.a. die Lichtverhältnisse passen, schlüpfen die Larven - mitunter sehr viele gleichzeitig. "Das passiert aber eher im Frühsommer, aktuell sind die Bedingungen dafür einfach nicht ideal", erläuterte die Expertin.
Auch warmer Herbst kein Problem
Denn das Aufkommen hängt auch stark von der Wassertemperatur ab: je wärmer, desto schneller entwickeln sich die Larven. Außerdem seien durch die hohen Wassermengen viele Brutstätten einfach weggeschwemmt worden, was die Zahl der Larven kurzfristig verringert hat. "Selbst wenn der Herbst also lange sehr warm bleibt, kommen sicher keine großen Mengen - und die sind beim ersten Kälteeinbruch wieder verschwunden", sagte Bakran-Lebl.
Hochwasser wirkt sich nicht auf Tigermücken-Ausbreitung aus
Auf die Ausbreitung der Tigermücken, die mögliche Überträger von über 20 verschiedenen Krankheitserregern sind, werden die Hochwasser in Österreich auch keinen signifikanten Effekt haben. Denn diese legen ihre Eier nicht bei flachen, großen Gewässern, sondern eher in kleinen geschützten Behältern, wie etwa Gießkannen oder Pflanzenuntersetzern. "Große Sorgen muss man sich also meiner Einschätzung nach keine machen", resümierte die Forscherin. Wer trotzdem denkt, eine Tigermücke gefunden zu haben, kann sie mithilfe der kostenlosen App "Mosquito Alert" melden. Die eingesendeten Fotos werden begutachtet und geben Experten einen Überblick über das Ausbreitungsareal.
(APA/Red)
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