Wie eine Überlebenskämpferin in ihrem Restaurant Familien unterstützt

Sonntage sind besondere Tage im Moldawischen Restaurant „La Noi“ in Bludenz. Dann lädt Betreiberin Valeria Puscasu unter anderem Familien mit kranken Kindern zum Essen ein.

So hat „Stunde des Herzens“-Obmann Joe Fritsche, der die Gastgeberin als „Engel bezeichnet“, auch für dieses Wochenende wieder eine Familie angekündigt. Während ihrer zwei Krebserkrankungen hat die Hilfsorganisation noch die zweifachen Mutter unterstützt. Nun ist es umgekehrt: Sie unterstützt die Kinderhilfsorganisation.
Video: Valeria im VOL.AT-Gespräch

60 Familien zum Essen eingeladen
Die Familien können dann kostenlos von der Karte klassisch Moldawische Gerichte, wie etwa ein Schmorgericht mit Polenta oder Teigtaschen mit diversen Füllungen, bestellen. Aber auch klassisch Österreichische Speisen, wie Wiener Schnitzel, werden angeboten. Bereits etwa 60 Familien hat die Wahlbrazerin in ihrem Lokal verwöhnt. Begonnen hat alles mit einer Familie mit zehn Kindern im Jahr 2023.

Ein Tag Ablenkung
Als die Betreiberin von den Familien erzählt, hat sie zwischendurch glasige Augen vor Berührung. Denn nicht alle Gäste leben noch: „Natürlich tut mir das weh.“ Von diesen wisse sie noch genau, wo sie gesessen seien und was sie gegessen hätten. Doch die positiven Erlebnisse überwiegen – wie etwa das Lachen der Kinder, von dem sie erzählt. Dieses macht die Gastgeberin glücklich. Bei den Sonntagsbesuchen dreht es sich darum, kurzzeitig die Krankheit zu vergessen.

"Konnte es nicht glauben"
Valeria Puscasu selbst hat die kleinen Dinge im Leben seit ihrer Brustkrebserkrankung mehr schätzen gelernt. „Nach der Diagnose habe ich das Leben anders gesehen als davor. Ich habe verstanden: Das Leben ist mehr als nur Wünsche und Spaß.“
Für ihre Tochter Patricia Puscascu war diese Nachricht ein Schock: „Ich konnte es nicht glauben. Es war schwer zu verstehen und zu akzeptieren.“ Denn gerade die Mutter der heute 23-Jährigen hat penibel darauf geachtet, eine Krebserkrankung vorzubeugen. Sie las sich sogar aus Angst intensiv in die Literatur ein. Schließlich war sie während ihrer ehemaligen Arbeit in einem Restaurant zwei Jahre lang täglich mit der Krebserkrankung ihrer damaligen Chefin konfrontiert, bis diese dann verstarb.
Mehrere Schicksalsschläge
Bereits im Jahr 2015 musste sie einen Schicksalsschlag erleben, als ihr Lebenspartner bei einem Autounfall ums Leben kam. „Danach wusste ich nicht, wohin mit mir“, blickt sie zurück. Ihre erste Krebsdiagnose traf sie dann im Jahr 2019. „Wenn man so eine Diagnose bekommt, denkt man: Das war es.“
Der Weg bis zu dieser Gewissheit war kein einfacher. Erst hatte die zweifache Mutter Stiche in der Brust registriert. Bei einer Mammographie konnte jedoch kein Krebs festgestellt werden. Acht Monate später folgten drei Monate, während denen ihr schwindlig war, sie durchgehend Husten hatte und sie sich nicht gut fühlte. Bei Arztbesuchen konnte jedoch keine Ursache für die Symptome gefunden werden. Nach einer Kur kehrte sie mit einem sternförmigen Knoten in der Brust wieder zur Mammographie zurück, wobei Krebs diagnostiziert wurde. Es folgten Chemotherapie und eine Operation.

Als jedoch der Krebs in der gleichen Brust dieses Jahr wieder zurückkehrte, ließ sie sich beide Brüste im Mai operativ entfernen. Das war ein Befreiungsschlag für sie. Endlich muss sie sich keine Sorgen mehr machen, dass der Tumor zurückkehrt.

Moldawische Gastfreundschaft
Ihre hilfsbereite Art gründet jedoch nicht in diesen schweren Zeiten. Der 46-Jährige machte das Helfen immer schon Freude. Die 46-Jährige ist vor zehn Jahren mit ihrem Sohn und ihrer Tochter von Moldawien nach Vorarlberg gezogen, da sie aus gesundheitlichen Gründen wenig Zeit in der Sonne verbringen sollte. "In Moldawien sind die Leute sehr gastfreundlich“, erzählt sie von ihrer ursprünglichen Heimat. Das lebt sie in Bludenz weiter.

(VOL.AT)
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