KI-generiertes AfD-Video zur Landtagswahl in Brandenburg sorgt für Kritik

In Brandenburg kämpfen in wenigen Tagen AfD und SPD um den Wahlsieg in der Landtagswahl. Drei Wochen nach den Wahlen in Sachsen und Thüringen geht es am Sonntag darum, ob die AfD stärkste Kraft wird - es wäre das erste Mal in Brandenburg und das zweite Mal bei einer Landtagswahl überhaupt, nach Thüringen. Der Brandenburger Verfassungsschutz stuft die AfD als rechtsextremistischen Verdachtsfall ein.
Umfragen schwanken
Die jüngsten Umfragen zeigen ein nicht ganz einheitliches Bild. Im Brandenburg-Trend von Infratest dimap für die ARD schließt die SPD mit 26 Prozent fast zur AfD auf, die bei 27 Prozent liegt. Beim ZDF-Politbarometer Extra der Forschungsgruppe Wahlen ist der Abstand größer: Dort liegt die SPD ebenfalls bei 26 Prozent, aber die AfD bei 29 Prozent. Falls die AfD stärkste Kraft würde, könnte sie voraussichtlich nicht regieren: Keine andere Partei will mit ihr zusammenarbeiten.
"Sprache ist deutlich radikalisiert"
Der Extremismusforscher Gideon Botsch ist der Ansicht, dass die AfD in Brandenburg im Zuge der Migrationsdebatte radikaler geworden ist. "Die Sprache ist deutlich radikalisiert, das Auftreten ist deutlich radikalisiert, und der Tendenz nach findet auch eine Nazifizierung statt", sagte der Potsdamer Politikforscher.
KI-generiertes Video sorgt für Kritik
Auf den letzten Metern im Wahlkampf geht nun ein KI-generierter Videoclip der AfD in den sozialen Netzwerken viral, das für Kritik sorgt. Im Video werden verschiedene Probleme angesprochen, die Deutschland und Brandenburg betreffen. Thematisiert werden Drogenkriminalität, die Situation der Deutschen Bahn, Migration sowie das allgemeine Sicherheitsgefühl. Beispielsweise heißt es im Video: "Du entscheidest, ob die Ortsmitte deiner Heimatstadt einen Wochenmarkt behält oder einen Drogenmarkt bekommt.“ Weitere Themen wie die Sicherheit von Kindern auf dem Schulweg und der Zustand von Bahnhöfen werden ebenfalls thematisiert.
Daneben kritisiert der Videoclip die aktuelle Regierung, beispielsweise wegen der Unterstützung von Radwegprojekten in Peru. Es wird die Frage aufgeworfen, ob "dein hart erarbeitetes Geld" im Ausland oder für Projekte im eigenen Land verwendet wird. Auch der Ausbau von Windrädern wird thematisiert, wobei vor einer Überlastung der Landschaft gewarnt wird.
Vorwurf der Volksverhetzung
Die Reaktionen auf das Video, das über das offizielle Profil der AfD Brandenburg auf der Plattform X (ehemals Twitter) veröffentlicht wurde, sind erwartungsgemäß gespalten. AfD-Anhänger bewerten den Clip als positiv, Kritiker hingegen sehen den Beitrag als populistisch an. In den Kommentaren wird unter anderem der Vorwurf der Volksverhetzung erhoben. Ein Schreiber fragt sich: "Wer im Vorstand der AfD Brandenburg hat bitte dieses Video durchgewunken?", während ein weiterer sarkastisch bemerkt: "Point of View: Du musst einen KI-Film erstellen, um ein 'reales Problem' darzustellen."
(VOL.AT)
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