NÖ: Pfleger von Misshandlungsvorwürfen im Zweifel freigesprochen
Angelastet wurde dem 45-Jährigen Quälen oder Vernachlässigen unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen, schwere Körperverletzung und Freiheitsentziehung. Der Einzelrichter begründete das nicht rechtskräftige Urteil mit Widersprüchen und Ungereimtheiten in den Zeugenaussagen.
Freispruch für Pfleger in NÖ Prozess um Misshandlung von Bewohnern
Dem ungarischen Staatsbürger wurde angelastet, sich aggressiv und gewalttätig verhalten zu haben. Er soll Bewohner laut Staatsanwaltschaft beschimpft, kalt abgeduscht, geschlagen, getreten, gestoßen und wiederholt in ihren Zimmern eingesperrt haben. Die vier Opfer sind geistig sowie körperlich beeinträchtigt bzw. behindert. Zwei der Männer sind nach Gerichtsangaben inzwischen gestorben.
Der Angeklagte bekannte sich zum Prozessstart am 10. Juli nicht schuldig. Verletzungen der Bewohner erklärte er u. a. mit Stürzen. Der 45-Jährige gab das mehrminütige Versperren von Zimmertüren in rund zehn Fällen zu. Ein Einsperren sei das aber nicht gewesen, weil es jeweils einen weiteren Ausgang gegeben habe, sagte er.
Ex-Kollegen brachten Causa ins Rollen
Ins Rollen gebracht wurde die Causa von drei ehemaligen Kolleginnen des 45-Jährigen. Der Einzelrichter meinte, man gewinne den Eindruck, dass zumindest zwei Mitarbeiterinnen den Angeklagten "loswerden wollten". Der Mann war von März 2022 bis Dezember 2023 als Pfleger und Betreuer in der Einrichtung im Bezirk Melk beschäftigt und ist nun nicht mehr in diesem Bereich tätig.
Der 45-Jährige wurde im Zweifel freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab, damit ist das Urteil nicht rechtskräftig.
(APA/Red)
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