Hoteleinsturz in Deutschland: Zwei Tote, mehrere verschüttet

Es handelt sich um eine Frau und einen Mann, sagte Einsatzleiter Jörg Teusch. Wie der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Kreises Bernkastel-Wittlich sagte, wurde die Leiche der Frau bereits geborgen. Eine verletzte Person, zu der Kontakt bestand, war noch verschüttet. Mehrere Menschen wurden lebend gerettet, darunter ein zweijähriges Kind und dessen Eltern.
Hoffnung auf Rettung
Laut einem Sprecher des Pressezentrums war die Lage am Nachmittag stabil. Es gebe Hoffnung, die lebende Person vor Sonnenuntergang zu retten. Man habe sie geortet, der Weg der Rettung sei bereits geplant, sagte er.
Am späten Dienstagabend waren Teile des Hotels eingestürzt - nur fünf Menschen konnten sich selbst aus dem Gebäude retten. Acht Menschen wurden teils schwer verletzt in den Trümmern gefangen. Die Einsatzkräfte hatten via Handy schnell zu einigen von ihnen Kontakt. Wie es zu dem Teileinsturz des Gebäudes kommen konnte, war zunächst unklar. Anrainer hatten laut Polizei am späten Dienstagabend den Notruf gewählt.
Bauarbeiten Schuld am Einsturz?
"Was man sagen kann, ist, dass gestern noch Bauarbeiten an dem Gebäude stattgefunden haben", sagte Teusch. Ob die in einem sachlichen Zusammenhang mit dem Einsturz stünden, müssten nun Gutachten und Ermittlungen zeigen. Die Grundsubstanz des Gebäudes sei aus dem 17. Jahrhundert, sagte Teusch. "Da wurden auf dem Erdgeschoß circa 1980 noch mal zweieinhalb Geschoße aufgesattelt." Damals sei eine Grundkonstruktion über Hohlkammerdecken mit Tragkonstruktionen gebaut worden. "Da genau lag jetzt irgendwo der Knackpunkt, dass es dazu kam, dass das erste Obergeschoß komplett eingestürzt ist."
Am Unglücksort war zu sehen, dass ein Stockwerk in sich zusammengesackt war. Betontrümmer lagen auf dem Boden. "Aufgrund des Schadensbildes handelt es sich um einen extrem anspruchsvollen Einsatz, da das Gebäude nur unter größter Vorsicht von den Einsatzkräften betreten werden kann", hieß es in einer Polizeimeldung. Der Sprecher der Technischen Einsatzleitung des Kreises Bernkastel-Wittlich, Gregor Zehe, sagte: "Die Bergung ist unglaublich schwierig." Bei der instabilen Lage müsse man genau schauen, welchen Schritt man macht.
Wie ein Kartenhaus
In der Nacht waren rund 250 Kräfte im Einsatz, am frühen Nachmittag waren es noch rund 150. Über mehrere Stunden und mit schwerem Gerät hätten die Retter versucht, sich Zugang zu dem Hotel zu verschaffen, sagte Teusch. Das sei letztlich gelungen. Durch Bohrungen habe man über Richtmikrofone Kontakt zu den Verschütteten aufnehmen können. Der Einsatz ist für die Kräfte eine große Herausforderung. "Da müssen wir jetzt behutsam vorgehen, weil die gesamte Gebäudestruktur gleicht einem Kartenhaus, wenn man dort an der falschen Karte zieht, stürzt dieses Gebäude mit Sicherheit ein", sagte Teusch.
Kröv liegt am Fluss Mosel im Landkreis Bernkastel-Wittlich im Bundesland Rheinland-Pfalz, das an Belgien, Luxemburg und Frankreich grenzt. Gerade zur Sommerzeit sind in der für Weinbau bekannten Region viele Touristen unterwegs.
(APA/dpa)
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