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"Nicht zumutbar" - Keine DHL-Pakete mehr für Hochhaus in Deutschland

Der örtlich begrenzte Zustellstopp von DHL gilt als ungewöhnlich.
Der örtlich begrenzte Zustellstopp von DHL gilt als ungewöhnlich. ©APA; Google Street View
Aus Sorge um die Sicherheit seiner Beschäftigten stellt der Paketdienst DHL keine Sendungen mehr an ein Mehrparteienhaus im deutschen Duisburg (Bundesland Nordrhein-Westfalen) zu.

Die Zustellung sei den Beschäftigten "nicht zumutbar", sagte eine DHL-Sprecherin. "Wiederholt kommt es dort zu bedrohlichen Zustellsituationen." Details nannte sie nicht. Zuvor berichteten mehrere deutsche Medien wie der WDR darüber.

320 Wohnungen auf 20 Stockwerken

Das Hochhaus, als "Weißer Riese" bekannt, verfügt über 320 Wohnungen auf 20 Stockwerken. Laut Duisburger Polizei sei die Zahl der Anzeigen an der Adresse im bisherigen Jahresverlauf in Relation zu der hohen Bevölkerungsdichte an der Adresse niedrig. Es gebe kein Sicherheitsproblem, sagte eine Polizeisprecherin. "Die Zahlen, Daten und Fakten geben das nicht her." Sie räumte aber ein, dass es allgemein "ein Dunkelfeld" gebe - also mögliche Straftaten, bei denen Opfer keine Anzeige machen.

©Google Street View

Pakete müssen in Postfiliale abgeholt weren

Der örtlich begrenzte Zustellstopp von DHL gilt als ungewöhnlich. Der Konzernsprecherin sei aktuell in ganz Deutschland kein anderer Fall bekannt, bei dem DHL eine Adresse meidet, um die Sicherheit der Beschäftigten zu gewährleisten. Wer in dem Duisburger Hochhaus wohnt und ein Paket von DHL bekommen soll, dem soll eine Benachrichtigungskarte in seinen Briefkasten geworfen werden - mit der Karte könne er das Paket dann bei einer Postfiliale abholen.

Andere Wettbewerber setzen nur besonders geschulte Fahrer ein

Die Wettbewerber liefern hingegen weiter aus. Man biete an dem Hochhaus weiterhin die Haustürzustellung an, sagte ein DPD-Sprecher. Ein GLS-Sprecher sagte, dass es in Teilgebieten Duisburgs "Herausforderungen" gebe. Dort würden nur besonders geschulte Fahrer eingesetzt, die mit den Gegebenheiten umgehen könnten. Der DPD-Sprecher wiederum berichtete davon, dass es in ganz Deutschland "immer wieder zu Beschimpfungen und Anfeindungen bis hin zu Gewaltandrohungen gegen Zustellerinnen und Zusteller" komme.

(APA)

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