Häufig überdosiert: VKI warnt nach Test vor Nahrungsergänzungsmitteln für Kinder

"Vorweg: Gesunde Kinder benötigen keine Nahrungsergänzungsmittel", betonten die Fachleute am Donnerstag. Besteht Verdacht auf eine Mangelversorgung, sollten Eltern unbedingt eine ärztliche Abklärung vornehmen lassen.
Vitamine & Mineralstoffe: Übermäßige Zufuhr kann schädigen
"Im besten Fall bringt eine Mehraufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen keinen gesundheitlichen Nutzen mit sich. So bietet etwa eine Extradosis Vitamin C keine gesundheitlichen Vorteile, wenn der Bedarf bereits über die normale Ernährung gedeckt ist", schreiben die Konsumentenschützer im Magazin "Konsument" (August-Ausgabe). "Im ungünstigen Fall ist eine übermäßige Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen schädlich für die Gesundheit."
Bei wasserlöslichen Vitaminen komme es eher selten zu Überdosierungen, da der Überschuss über den Harn ausgeschieden wird. Zu hohe Mengen können allerdings Durchfall verursachen, das Krebsrisiko erhöhen oder Nervenzellen schädigen, führten die Testerinnen und Tester aus. Die fettlöslichen Vitamine A, D, E oder K werden in der Leber und im Fettgewebe gespeichert. Überdosierungen können Probleme machen, das gelte auch für bestimmte Mineralstoffe und Spurenelemente.
VKI-Präparat-Test: "Ergebnis unserer Analyse ist ernüchternd"
20 der getesteten Produkte sind mit mehr als vier verschiedenen Vitaminen und/oder Mineralstoffen versetzt. Zur Bewertung wurden die von den Fachgesellschaften für Ernährung in Deutschland und Österreich festgelegten Referenzwerte für die tägliche Vitamin- und Mineralstoffzufuhr von Vier- bis Siebenjährigen herangezogen.
"Das Ergebnis unserer Analyse ist ernüchternd", so der VKI: Bei 15 Präparaten liegt mindestens eines der enthaltenen Vitamine beziehungsweise einer der enthaltenen Mineralstoffe über dem Referenzwert. Auffällige Überschreitungen habe es vor allem bei den Vitaminen A, B (B6, Niacin, Thiamin, Riboflavin, Folsäure, Pantothensäure), C, E und K sowie beim Mineralstoff Zink gegeben.
Nahrungsergänzungsmittel "sind keine Süßigkeiten und sie sind auch kein Ersatz für eine gesunde Ernährung", lautet das Fazit der Konsumentenschützer. Für Kleinkinder seien sie grundsätzlich nicht gedacht. "Die Präparate müssen für Kinder unerreichbar aufbewahrt werden, zumal sie leicht mit Süßigkeiten verwechselt werden können."
(APA/Red.)
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