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Oberstes Gericht urteilt: Erzwungener Kuss ist sexueller Übergriff

Ein erzwungener Kuss gilt als sexueller Übergriff, bestätigt Spaniens Oberstes Gericht.
Ein erzwungener Kuss gilt als sexueller Übergriff, bestätigt Spaniens Oberstes Gericht. ©Reuters, Canva (Symbolbild)
Ein erzwungener Kuss gilt als sexueller Übergriff, bestätigt Spaniens Oberstes Gericht. Der Prozess gegen den ehemaligen Fußballfunktionär Luis Rubiales steht bevor.

Das Oberste Gericht Spaniens hat entschieden, dass ein erzwungener Kuss als sexueller Übergriff gewertet wird. Diese Bestätigung erfolgt nur wenige Monate vor dem Prozess gegen den ehemaligen Fußballfunktionär Luis Rubiales. Das Gericht erklärte, dass der "flüchtige Kontakt eines nicht einvernehmlichen Kusses“ einen körperlichen Angriff darstellt.

Bedeutung des Einvernehmens

In solchen Fällen sei das Einvernehmen der Beteiligten von zentraler Bedeutung. Liegt kein Einvernehmen vor, so handle es sich um einen sexuellen Übergriff. Diese Entscheidung folgt auf ein Urteil eines andalusischen Gerichts, das einen Polizisten zu einer Haftstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt hatte, weil er eine Frau in Gewahrsam geküsst hatte.

Fall Luis Rubiales

Der ehemalige Präsident des spanischen Fußballverbandes, Luis Rubiales, geriet im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen, als er nach dem Sieg der spanischen Frauenfußballmannschaft bei der Weltmeisterschaft die Spielerin Jennifer Hermoso während der Siegerehrung auf den Mund küsste. Rubiales hatte den Kopf der Spielerin mit beiden Händen festgehalten, was zu weltweiter Empörung führte.

FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien und Neuseeland 2023
FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien und Neuseeland 2023 ©Reuters

Prozess und Anklage

Der Prozess gegen Rubiales wird im Februar 2025 in Madrid stattfinden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm sexuellen Übergriff vor und fordert eine Haftstrafe von zweieinhalb Jahren. Zusätzlich wird eine weitere Strafe von eineinhalb Jahren beantragt, da Rubiales nach dem Vorfall Druck auf Hermoso ausgeübt haben soll.

Der ehemalige spanische Fußballchef Rubiales soll im Februar 2025 vor Gericht gestellt werden, weil er der Weltmeisterin Jenni Hermoso einen erzwungenen Kuss gegeben hatte
Der ehemalige spanische Fußballchef Rubiales soll im Februar 2025 vor Gericht gestellt werden, weil er der Weltmeisterin Jenni Hermoso einen erzwungenen Kuss gegeben hatte ©AFP

Reaktionen und Rücktritt

Rubiales beharrte darauf, dass der Kuss einvernehmlich gewesen sei, was Hermoso jedoch vehement bestritt. Die Reaktionen auf den Vorfall waren sowohl in Spanien als auch international stark negativ, was letztendlich zu Rubiales' Rücktritt führte.

(VOL.AT)

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