AA

Nach Angriff auf Patientin (65): Überwachung in Dornbirn wird überarbeitet

Stadt Dornbirn: "Schreckliche und kaum vorstellbare Tat".
Stadt Dornbirn: "Schreckliche und kaum vorstellbare Tat". ©Maps, APA, VMH
Die Polizei sucht weiterhin nach Zeugen, nachdem drei bis vier Jugendliche am Samstagvormittag eine Patientin mit Sauerstoffgerät bei einem Spaziergang vor dem Dornbirner Krankenhaus attackiert hatten. Die Stadt Dornbirn will nun das Sicherheitskonzept neu evaluieren und überarbeiten.

Die jugendlichen Täter waren vermutlich im Alter zwischen 15 und 16 Jahren, sie waren dunkel gekleidet und sprachen Vorarlberger Dialekt. Laut Aussage des Opfers geriet die 65-jährige Patientin bei einem Spaziergang vor dem Krankenhaus zwischen 9.20 und 9.30 Uhr mit einem der Jugendlichen in Streit, woraufhin sie von der ganzen Gruppe angepöbelt wurde.

"Mal schauen, ob die Hexe brennt"

Mit den Worten "Mal schauen, ob die Hexe brennt" versuchte schließlich einer der Täter, den Schlauch des Sauerstoffgeräts mit einer brennenden Zigarette anzuzünden. Der Schlauch versorgte die 65-Jährige über eine Nasenbrille mit Sauerstoff. Glücklicherweise war die Sauerstoffdosierung nur gering eingestellt - es entstand lediglich ein Brandloch im Sauerstoffschlauch. "Da Sauerstoff als Brandbeschleuniger wirkt, wären die Auswirkungen bei einer höheren Dosis fatal gewesen. Es handelt sich bei diesem Vorfall um eine absichtliche schwere Körperverletzung und um eine schreckliche und kaum vorstellbare Tat", so die Stadt Dornbirn als Betreiber des Krankenhauses. Die Patientin wurde im Krankenhaus weiter behandelt und psychologisch betreut, versichert die Stadt.

Neues Sicherheitskonzept

Die Stadt Dornbirn setze bereits seit einigen Jahren einen eigenen Sicherheitsdienst im Krankenhaus ein, damit werden auch die Zugänge sowie teilweise der Außenraum überwacht. "Aufgrund dieses besonders erschreckenden Vorfalls wird das Krankenhaus die derzeitige Überwachungsroutinen evaluieren", stellt die Stadt Dornbirn klar.

Kaufmann: "Hoffentlich ein Einzelfall"

Auch Bürgermeisterin Andrea Kaufmann erklärt gegenüber dem ORF Vorarlberg, man werde gemeinsam mit der Krankenhausleitung und dem Sicherheitsdienst das Sicherheitskonzept überdenken. Leider gebe es keine Videoaufnahmen des Vorfalls, da der Innenhof mit Garten nicht überwacht sei. Kaufmann hofft im Gespräch mit dem ORF, dass sich noch Zeugen melden und "dass das ein Einzelfall bleibt und bleiben wird."

Zeugen gesucht

Die Jugendlichen flüchteten nach dem Vorfall am Samstag in Richtung Höchsterstraße. Da vor Ort keine Zeugen ausfindig gemacht werden konnten, ersucht die Polizei um Unterstützung. Möglicherweise habe sich die Gruppe bereits davor oder nach der Tat auffällig verhalten. Das hohe Aggressionspotential der Täter lasse durchaus darauf schließen, so vermutet die Stadt Dornbirn. Zeugen werden gebeten, sich bei der Stadtpolizei Dornbirn unter der Telefonnummer +43 5572 22200 zu melden.

(Red.)

  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Dornbirn
  • Nach Angriff auf Patientin (65): Überwachung in Dornbirn wird überarbeitet