Goldene Kuppel der Wiener Secession trägt schwarze Strumpfhosen

Die Installation, in deren Rahmen die rund 2.500 Blätter in schwarze Strumpfhosen gehüllt wurden, ist Teil der Ausstellung "Achievement" der 1984 in Havanna geborenen Künstlerin Susana Pilar Delahante Matienzo, in der sie neue Narrative über schwarzen Frauen erschafft.
Wiener Secessionskuppel von Künstlerin Susana Pilar dunkel bestrumpft
Optisch soll die Kuppel an einen mit Bantu-Knoten geschmückten Frauenkopf erinnern, wie die Künstlerin mit sowohl afrikanischen als auch chinesischen Wurzeln am Mittwoch bei der Presseführung erläuterte. Im Rahmen des morgen Abend stattfindenden Eröffnungsfestes realisiert die Künstlerin auf der nicht öffentlich zugänglichen Kuppel eine Spoken-Word-Performance, die als Livestream übertragen und auch in der Ausstellung dokumentiert wird. So hat Susana Pilar Delahante Matienzo das Grafische Kabinett zu einem "verlassenen Archiv" umgestaltet: In den Schubladen und Fächern von Kommoden und Sekretären finden sich via KI generierte Schwarz-Weiß-Fotos von schwarzen Frauen, die auf den ersten Blick historisch anmuten, bei genauerer Betrachtung aber Wohlstand und Wertschätzung der Gesellschaft vermitteln sollen. Auf diese Art und Weise habe die Künstlerin ein "spekulatives Archiv" geschaffen, das das "tradierte Bild von Schwarzen als Sklavinnen im 19. Jahrhundert" durch Bilder von selbstbestimmten Geschäftsfrauen überschreibt.
Weitere Ausstellungen von Simone Fattal und Zhou Siwei
Den Hauptraum bespielt Simone Fattal mit ihrer Werkschau "metaphorS", in der die 1942 in Damaskus geborene und in Frankreich lebende Künstlerin u.a. Skulpturen aus gebranntem Ton und Keramik, Malereien und Collagen aus unterschiedlichen Schaffensperioden präsentiert. In ihren Werken wolle sie stets Geschichten von Menschlichkeit, Kultur, Geschichte und Gegenwart erzählen, so Fattal am Mittwoch. Ihre Wurzeln in Damaskus und Beirut finden sich in vielen Arbeiten als Motive aus Geschichten und Mythen wider.
In der Galerie im Untergeschoß zeigt schließlich Zhou Siwei seine unter dem Titel "I Sold What I Grow" mehrere Arbeiten, die sich rund um das Thema "Apfel" drehen, wobei sich neben einem Stillleben mit Äpfeln auch zahlreiche aus dem 3D-Drucker stammende und von Hand bemalte iPhone-Hüllen finden. "Zhou Siwei übersetzt die Widersprüche des Lebens und Arbeitens im heutigen China in spielerische, persönlich fragmentierte und nichtlineare Arbeiten", erläuterte Kurator Damian Lentini. Das "gebrochene" Englisch des Titels mit seiner Verschmelzung oder Verwechslung der Zeitformen verweise "darauf, wie es sich anfühlt, in einer zunehmend zersplitterten Gegenwart zu malen".
(APA/Red)
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