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Meta zieht die Reißleine: KI-Training mit EU-Daten auf Eis gelegt

Meta, das US-amerikanische Unternehmen hinter Plattformen wie Facebook und Instagram, hat bekannt gegeben, dass es das Training seiner KI-Modelle mit Daten aus der Europäischen Union vorerst stoppen wird.
Meta, das US-amerikanische Unternehmen hinter Plattformen wie Facebook und Instagram, hat bekannt gegeben, dass es das Training seiner KI-Modelle mit Daten aus der Europäischen Union vorerst stoppen wird. ©Reuters, AP Photo, Canva (Symbolbild)
Meta, das US-amerikanische Unternehmen hinter Plattformen wie Facebook und Instagram, hat bekannt gegeben, dass es das Training seiner KI-Modelle mit Daten aus der Europäischen Union vorerst stoppen wird.

Diese Entscheidung folgt einer Aufforderung der irischen Datenschutzbehörde (DPC Ireland). Die irische Datenschutzaufsicht hatte Bedenken bezüglich der Nutzung von Daten aus der EU für das Training von Metas großen Sprachmodellen (LLMs) geäußert. In einem kürzlich veröffentlichten Update erklärte Meta, dass man die Entscheidung der DPC Ireland bedauere.

Bereits im März hatte Meta die Aufsichtsbehörden über seine Pläne informiert, nun aber nach intensiven Diskussionen eine vorläufige Aussetzung beschlossen.

Metas Argumentation und Reaktion

Meta hatte gehofft, mit den Daten aus der EU und dem Europäischen Wirtschaftsraum seine KI-Angebote verbessern zu können. Das Unternehmen betonte, dass nur durch die Nutzung dieser Daten eine Anpassung an die europäischen Gegebenheiten möglich sei. Zudem verwies Meta darauf, dass andere Unternehmen wie Google und OpenAI ebenfalls EU-Daten für ähnliche Zwecke nutzten.

"Legitimes Interesse"

Meta erklärte, dass Daten von Minderjährigen ausgeschlossen und Direktnachrichten nicht verwendet würden. Seit dem 22. Mai seien mehr als zwei Milliarden Benachrichtigungen an Nutzer verschickt worden, um sie über die Pläne zu informieren und ihnen die Möglichkeit zu geben, Einspruch gegen die Nutzung ihrer Daten zu erheben. Meta betonte, dass die Verarbeitung der Daten für das KI-Training als "legitimes Interesse“ im Sinne der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) zulässig sei.

Kritik von Datenschutzaktivisten

Die österreichische Organisation NOYB und andere Datenschutzaktivisten äußerten sich kritisch zu Metas Plänen. Sie argumentierten, dass eine gesonderte Einwilligung für diese Form der Datenverarbeitung erforderlich sei. Auch das von Meta bereitgestellte Opt-Out-Formular wurde als unzureichend bezeichnet.

Weitere Schritte

Die irische Datenschutzbehörde begrüßte Metas Entscheidung, das Training vorerst auszusetzen. Die Diskussionen zwischen der DPC und Meta sowie anderen europäischen Aufsichtsbehörden sollen fortgesetzt werden, um eine endgültige Klärung zu erreichen.

(VOL.AT)

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