Deutschland startet mit großen Erwartungen in die Heim-EM gegen Schottland

Das schottische Nationalteam ist am Freitag (21.00 Uhr/live ServusTV, ZDF) in München der erste Gegner Deutschlands bei der Heim-EM. Die Auswahl von Trainer Julian Nagelsmann hat zum Auftakt des Kontinentalturniers drei Punkte eingeplant. Auch der verletzungsbedingte Ausfall von Aleksandar Pavlovic dürfte die Fußball-Euphorie im Land nicht dämpfen, für Irritationen sorgt eher die Debatte um Torhüter Manuel Neuer. Schottland will - auf der Tribüne - mit Masse dagegenhalten.
"Ich will, dass wir als Land vereint die deutsche Nationalmannschaft nach vorne peitschen, auch im Stadion. Es ist enorm wichtig. Wir müssen den Heimvorteil, den wir haben, auch irgendwie nutzen", sagte Nagelsmann bei der Pressekonferenz am Donnerstag in München. "Wenn ich in die Augen der Spieler schaue, sehe ich sehr viel Zuversicht und Glaube", sagte der 36-Jährige. "Jetzt habe ich sie noch ein bisschen an der Leine. Morgen lasse ich sie los und lasse sie laufen."

Deutschland mit hohen Erwartungen: Alles außer dem Titel ist eine Enttäuschung
Das Image von Deutschland als Turniermannschaft schlechthin hat in den vergangenen Jahren tiefe Kratzer abbekommen. Bei den zwei zuletzt gespielten Weltmeisterschaften schied das DFB-Team jeweils sang- und klanglos aus, bei der EURO 2021 verabschiedete man sich bereits im Achtelfinale. Beim Heimturnier gibt es dessen ungeachtet nur ein Ergebnis, das die Öffentlichkeit zufriedenstellen wird. Alles andere als der EM-Titel würde als Enttäuschung gesehen werden.

Personelle Überraschungen ausgeschlossen: Nagelsmann setzt auf Erfahrung
Personell wird es gegen die Schotten keine Überraschungen geben, Nagelsmann könnte die älteste deutsche Startelf bei einem großen Turnier seit 24 Jahren aufbieten. Bei erwarteter Aufstellung wäre diese im Durchschnitt 28,7 Jahre alt. Mit 38 Jahren ältester Kicker wäre Tormann Neuer, um den sich nach dessen Patzer beim 2:1 im Test gegen Griechenland Diskussionen entspannt haben. Nagelsmann und die DFB-Spieler bezogen freilich eindeutig für den Bayern-Kapitän Stellung. "Manu gibt jeder Mannschaft einen wahnsinnigen Rückhalt. Wir stehen alle total hinter ihm", sagte Stürmer Niclas Füllkrug.
Für Schottland wird die Aufgabe "ganz schwierig", wie Kapitän Andy Robertson von Liverpool feststellte, "aber wir freuen uns und werden alles geben". Der Außenseiter der Gruppe A setzt zum EM-Auftakt neben den eigenen verbesserten Qualitäten auf die Unterstützung durch Zehntausende Fans. Die "Tartan Army" genannten, oft in traditionelle Schottenröcke gekleideten Anhänger gelten als trinkfest. Medienberichten zufolge werden in Deutschland 200.000 Schotten erwartet. Nur ein Bruchteil schafft es aber auch ins Stadion.
Schottland als Außenseiter: Hoffnung auf Fan-Unterstützung und eigene Stärken
Die Schweiz und Ungarn sind weitere Gruppengegner für Deutschland und die Schotten. Für Letztere ist es die insgesamt vierte EM - für die K.o.-Runde reichte es dabei noch nie. Auch bei acht WM-Endrunden kam das Aus stets in der Vorrunde. Zuletzt war beim EM-Turnier vor drei Jahren ein 0:0 gegen Rivale England das Highlight.
"Unser Ziel ist es, in dieser Gruppe weiterzukommen", sagte Verteidiger Scott McKenna. "Der einzige Weg, das zu erreichen, besteht darin, ein Spiel nach dem anderen durchzuziehen. Diese Woche konzentrieren wir uns nur auf Deutschland, und danach beschäftigen wir uns mit der nächsten Woche." Die weiteren Spiele absolviert das Team in Köln und Stuttgart.
Für Nagelsmann ist Schottland längst keine klassische Kick-and-Rush-Mannschaft mehr, er bescheinigte den Schotten "wirklich viel Potenzial". Auch BVB-Stürmer Füllkrug betonte, dass die Schotten keine reine Mauer-Mannschaft seien, sondern auch mit druckvollem Pressing zu gefallen wüssten. Kapitän Ilkay Gündogan rechnet mit "einem sehr unangenehmen Spiel" gegen den Außenseiter. "Ich kenne viele schottische Spieler aus der Premier League. Ich habe großen Respekt vor ihnen."
(APA)
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