Bludenz in der Frühen Neuzeit (1500-1800)

Nach den beiden ersten Vorträgen zur Antike und zum Mittelalter der Stadt folgt der dritte Vortrag über Bludenz in der Frühen Neuzeit mit Manfred Tschaikner am 22. April.

In den drei Jahrhunderten der Frühen Neuzeit wurde Bludenz zunächst von den Ausläufern des Bauernkriegs von 1525 erfasst, erlebte die Glaubensspaltung mit einer starken Zuwendung zu reformiertem Gedankengut und geriet bald in einen generationenlangen Konflikt mit den nach Unabhängigkeit strebenden Montafonern. Heftige innere Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen städtischen Interessensgruppen und Schichten wurden durch die hohen steuerlichen Belastungen im Zuge der häufigen Kriege im 17. Jahrhundert verschärft. Unmittelbar betrafen die militärischen Ereignisse Bludenz aber nur einmal während des Dreißigjährigen Kriegs.

Im 18. Jahrhundert wehrte sich die auf ihre Verwaltungsautonomie bedachte Stadt lange, letztlich aber vergeblich gegen die Ansprüche des sich ausbildenden absolutistischen Staats. Sichtbarster Ausdruck der gewandelten Zeiten bildete das anstelle der alten Burg Bludenz neu errichtete Barockschloss der Freiherren von Sternbach.

Zur Person:

Univ.-Doz. Dr. Manfred Tschaikner ist aus Bludenz gebürtig und war von 2002 bis 2022 wissenschaftlicher Archivar im Vorarlberger Landesarchiv. Seine Forschungs- und Publikationsschwerpunkte sind die Hexenprozesse, einschließlich der damit verbundenen Erinnerungskultur, sowie die frühneuzeitliche Geschichte Vorarlbergs, Liechtensteins und des Bodenseeraums. Manfred Tschaikner ist seit der Gründung 1987 Schriftleiter beim Geschichtsverein Region Bludenz und Ehrenmitglied.

www.bludenz.at