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Zwölfjährige in Wien als Opfer von mehrfachem Missbrauch

©Canva
Eine Zwölfjährige soll in Wien mehrfach sexuell missbraucht worden sein.

Wie die Staatsanwaltschaft Wien der APA am Donnerstagabend in diesem Zusammenhang bestätigte, ermitteln die Behörden wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs Unmündiger gegen 16 Beschuldigte sowie gegen einen Beschuldigten wegen des Verdachts der Vergewaltigung.

Taten gefilmt und Opfer erpresst

Donnerstagfrüh kam es zu Razzien bei den Verdächtigen, welche die Vergewaltigungen zum Teil gefilmt und das Opfer damit erpresst haben sollen.

Die Polizei bestätigte, dass es in den frühen Morgenstunden eine Durchsuchung an mehreren Wiener Wohnadressen gab. Laut Polizeisprecherin Julia Schick stand die Polizeiaktion in Zusammenhang mit "Ermittlungen in einem Fall des schweren sexuellen Missbrauchs eines unmündigen weiblichen Opfers". Weitere Details gab sie unter Verweis auf den Opferschutz nicht bekannt. Die Ermittlungen richten sich demnach gegen Verdächtige im Alter von 13 bis 18 Jahren.

Noch keine Festnahmen

Die Ermittlungen befänden sich gerade erst am Anfang, sagte Nina Bussek von der Staatsanwaltschaft Wien der APA am Donnerstagabend. Entgegen erster medialer Berichte seien jedoch nur sofortige Vernehmungen und keine Festnahmen angeordnet worden, betonte Bussek. Bei der Staatsanwaltschaft wartet man nun auf die Berichte der Vernehmungen. "Wir prüfen dann die Einvernahmen der Beschuldigten", so Bussek auf APA-Anfrage. Die beschuldigten Jugendlichen seien jedenfalls auf freiem Fuß.

Sie sollen das Mädchen mehrfach sexuell missbraucht haben - unter anderem in einer Parkgarage, in einer Wohnung und in einem Stiegenhaus. Die Taten wurden gefilmt und das Opfer damit erpresst.

Ausgangspunkt soll der erste Freund der Zwölfjährigen sein, den sie zu Beginn 2023 kennengelernt haben dürfte. Er soll das Kind unter Druck gesetzt und genötigt haben. Er soll es außerdem seinen Komplizen für weitere schwere Missbräuche überlassen haben. Das Opfer soll sich aus Scham, und, weil es mit den Handyvideos erpresst bzw. für weitere Straftaten gefügig gemacht worden sein dürfte, erst sehr spät an seine Mutter gewandt haben.

Die Verdächtigen sollen auf freiem Fuß angezeigt worden sein. Sie dürften demnach die Anschuldigungen zurückgewiesen haben.

In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u. a. Hilfe und Informationen bei:

  • Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at
  • Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at
  • Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie/Gewaltschutzzentrum Wien: www.interventionsstelle-wien.at
  • 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719
  • Frauenhaus-Notruf unter 057722
  • Österreichische Gewaltschutzzentren: 0800/700-217
  • Polizei-Notruf: 133

(APA)

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