AA

Koblach: Zwei Radarboxen und ein Caddy in der Dürne sorgen für Aufregung

Warum braucht es in der Düren gleich so viele Geschwindigsmessungen?
Warum braucht es in der Düren gleich so viele Geschwindigsmessungen? ©VOL.AT/Mayer, Canva Pro
Mirjam Mayer (VOL.AT) mirjam.mayer@russmedia.com
Die Koblacher sind verärgert über die übermäßige Anzahl von Radarboxen in der Dürne. Zusätzlich zu zwei fixen Radarboxen sind auch immer wieder Caddys unterwegs.

Darum geht's:

  • In der Dürne in Koblach gibt es zwei fixe Radarboxen.
  • Es gibt auch einen Caddy mit zusätzlichem Radar.
  • Geschwindigkeitsmessungen sorgen für geteilte Meinungen unter den Anrainern.

In der Dürne in Koblach gibt es – wie eine Leserin gegenüber VOL.AT berichtet – innerhalb einer Strecke von einem Kilometer zwei fixe Radarboxen. Zudem steht dort in letzter Zeit auch öfters ein Caddy mit zusätzlichem Radar. Die Vorarlbergerin hat wenig Verständnis für diese Geschwindigkeitsmessungen. "Es gäbe genügend andere Straßen, wo geblitzt werden könnte", meint die Leserin dazu. "Etwa bei Kindergärten oder Schulen." Auch in sozialen Medien wurden Radar und Caddys bereits mehrfach von Koblachern diskutiert und hinterfragt.

Die Radarbox im vorderen Bereich der Dürne. ©VOL.AT/Mayer
Es gilt Tempo 30. Blitzer sollen für die Einhaltung sorgen. ©VOL.AT/Mayer

Zwei fixe Radarboxen

Beim VOL.AT-Lokalaugenschein war zwar kein Caddy vor Ort, doch die beiden fixen Radarboxen waren nur schwer zu übersehen: Eine steht auf Höhe der Hausnummer 20, die andere weiter hinten bei der S-Kurve in Richtung "Rheinmahd". Der Caddy steht, insofern er da ist, meist ebenfalls weiter hinten beim "Rehinmähdle". In der Dürne gilt Tempo 30, die Autofahrer bremsen vor den Geschwindigkeitsmessungen noch einmal ab, um nicht "geblitzt" zu werden, wie der Lokalaugenschein zeigt.

Auch weiter hinten Richtung Rheinmahd steht ein fixer Blitzer. ©VOL.AT/Mayer
Autofahrer wissen Bescheid und bremsen ab. ©VOL.AT/Mayer

Anrainer: "Das ist Geldmacherei"

Von den Anrainern wollte sich leider keiner vor der Kamera äußern, anonym gaben sie aber doch ihre Meinung kund. "Mir egal", meinte etwa eine Frau, die an der Dürne wohnt. Das Thema interessiere sie persönlich nicht. Das sei jetzt halt so und man müsse eben langsamer fahren und auf die Radarboxen achten, erklärte ein anderer Anwohner gegenüber VOL.AT. "Die zwei Radarkästen sind zuviel", verdeutlicht ein Koblacher, der ebenfalls im Gebiet zuhause ist. Auch für die umliegenden Betriebe – etwa den Imbiss – sei Tempo 30 ein Problem. "Das ist Geldmacherei. Das wollen wir nicht", erklärte er. Er bestätigte auch, dass immer wieder ein Caddy am Straßenrand stehe. "Das ist zu viel", meint der Anrainer.

Video: Geschwindigkeitsmessungen in der Dürne

Roman verrät, was er von den Geschwindigkeitsmessungen hält. ©VOL.AT/Mayer

Tempo 30 "zu langsam"

Roman aus Hohenems war gerade zu Besuch in der Dürne, als VOL.AT dort unterwegs war. "Es ist recht, wenn sies ein bisschen überwachen", gibt er zu verstehen. Jeder müsse es halt einhalten. "Ich gehe sonst mit dem Rad, da bin ich auch schon fast zu schnell", meint er und lacht. "Wenn ein Kindergarten oder sowas ist oder eine Schule, dann ists ja wurst, dann muss man vorsichtig sein. Aber hier finde ich dreißig oder vierzig km/h zu langsam."

Der Koblacher Bürgermeister Gerd Hölzl. ©Roland Paulitsch

Bürgermeister: Mehrere "Beinaheunfälle" mit Kindern

In der Dürne werde bereits seit über einem Jahr in unregelmäßigen Abständen die Geschwindigkeit kontrolliert, betont der Koblacher Bürgermeister Gerd Hölzl auf VOL.AT-Anfrage. "Seit Dezember 2023 hat die Gemeinde ein eigenes Fahrzeug für diese Kontrollen", erklärt er. Auf allen Gemeindestraßen gelte Tempo 30. "Wir haben in diesem Bereich mehrere Bushaltestellen bzw. Kinder sind auf dieser Straße unterwegs. Im vergangenen Jahr wurde von mehreren „Beinahunfälle“ mit Kinder berichtet. Fast immer entzogen sich die AutofahrerInnen durch Fahrerflucht der Diskussion", schildert er die Situation in der Dürne. Die Kontrollen der letzten Wochen im Bereich Dürne und Rheinmahd hätten eine wesentliche Verbesserung der Verkehrssicherheit ergeben, so das Gemeindeoberhaupt. "Diese Rückmeldungen bekomme ich von Anrainern", verdeutlicht er.

Rückmeldungen der Polizei unterstreichen Maßnahmen

"Aktuell steht das Auto vor der Volksschule, nicht in der Dürne", erklärt Hölzl weiter. Die Messungen für mehr Verkehrssicherheit auf Gemeindestraßen werden demnach über das gesamte Gemeindegebiet verteilt. "Wir haben nicht nur in der Dürne ein Problem mit rücksichtslosen Autofahrern", gibt Gerd Hölzl gegenüber VOL.AT zu verstehen. Die angesprochene Kontrolle vor Kindergärten sei ihm bekannt: "Es handelt sich hier durchwegs um Landesstraßen, die von der Gemeinde nicht kontrolliert werden dürfen. Wir sind in laufenden Kontakt mit der BH, damit auch an diesen neuralgischen Punkten kontrolliert wird", so der Bürgermeister. Verkehrskontrollen würden generell nicht von einer Gemeinde durchgeführt, es werde immer die Polizei damit beauftragt. "Die Rückmeldung der Exekutive unterstreicht diese Maßnahmen, da aufgrund der jetzt dokumentierten Überschreitungen ein Handeln zwingend notwendig ist", so Hölzl.

Ein Screenshot aus einer Radar-Gruppe zeigt: Zuletzt stand am Montag ein Caddy beim Rheinmahd. ©Screenshot/Telegram
In der Dürne halten sich nicht alle an Tempo 30. ©VOL.AT/Mayer

"Es geht immer um die Verkehrssicherheit"

Den Vorwurf mancher, es gehe hier mehr um Abzocker oder Kontrolle als um Sicherheit, weist er entschieden zurück: "Die Gemeinde hat kein finanzielles Interesse an solchen Kontrollen. Es geht immer um die Verkehrssicherheit", gibt das Koblacher Gemeindeoberhaupt zu verstehen. "Bei entsprechender gegenseitiger Rücksichtnahme, Einhaltung von vorgeschriebenen Geschwindigkeitsbegrenzungen, Vorsicht auf die schwächeren Teilnehmer wären Kontrollen nicht notwendig", so Hölzl weiter. "Aktuell ist der „rücksichtslose Autofahrerinnen“ immer noch in der Mehrzahl und verhindert somit ein gutes Funktionieren des Lebensbereiches Straße."

Update: Es handle sich um eine Gemeindestraße, informiert die Pressestelle der LPD Vorarlberg auf VOL.AT-Anfrage. "Demnach gehören die Messgeräte der Gemeinde und wurden nicht von der Bundespolizei installiert. Auch etwaige Radarfahrzeuge werden dort nicht von uns aufgestellt", so die Auskunft der Polizei.

(VOL.AT)

  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Koblach
  • Koblach: Zwei Radarboxen und ein Caddy in der Dürne sorgen für Aufregung