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Wiener Ärztekammer demonstrierte in Innenstadt

Eine Demonstration der Ärztekammer Wien.
Eine Demonstration der Ärztekammer Wien. ©APA/EVA MANHART
Am Montag nahmen Hunderte von Ärzten und Krankenhausmitarbeitern an einem Protestmarsch teil, der von der Wiener Ärztekammer organisiert wurde.

In der Wiener Innenstadt versammelten sich die Protestierenden bei klirrender Kälte und forderten mit Schildern und Trillerpfeifen die notwendigen Reformen und Gehaltsanpassungen.

Ärztekammer-Protest für "mehr Wertschätzung"

Auf teils selbstgestalteten Schildern verlangten sie auf ihrem Weg durch die Wiener Innenstadt "mehr "Wertschätzung", "mehr Zeit für Ausbildung" oder warnten vor der "Schließung von Abteilungen" sowie der aus ihrer Sicht überschießenden Bürokratie ("Bis der Computer hochgefahren ist, ist der Patient tot"). Oftmals war dabei der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) Adressat: "Wir wissen, wo es ha(c)kt", "Unser Xundheitsystem hat einen Ha(c)ken". Der Protestmarsch führte vom Neuen Markt an der Albertina vorbei über den Ring bis zur Schottengasse und schließlich via Freyung und Graben zum Stock im Eisen Platz, wo kurz nach 16 Uhr die Abschlusskundgebung über die Bühne ging.

Dort dankte der Präsident der Wiener und der Bundes-Ärztekammer, Johannes Steinhart, den Teilnehmern für ihr Engagement "für bessere Spitäler", und dies trotz der eisigen Temperaturen. Jetzt sei an der Zeit, "dass die Politik einmal zuhört", so Steinhart, der mehr "Wertschätzung" einforderte. Diese habe viele "Facetten" - etwa "dass man uns zuhört, dass man unsere Arbeit schätzt und dass man entsprechende Honorare zahlt".

Wiener Ärztekammer fordert 30 Prozent mehr Gehalt

Auch Vizepräsident Harald Mayer warnte vor den sich verschlechternden Arbeitsbedingungen in den Spitälern. Die Politik tue "alles, damit der Arbeitsplatz Spital immer unerträglicher wird". Dass zu wenig Mediziner ausgebildet werden, stellte Mayer in Abrede: "Wir bilden genug aus." Die "grottenschlechten Arbeitsbedingungen" würden sie aber von den heimischen Spitälern fernhalten.

Dies sei nur der Auftakt weiterer Kampfmaßnahmen gewesen, betonte der Obmann der Kurie der angestellten Ärzte, Stefan Ferenci. Die Arbeitsbedingungen im öffentlichen System hätten "ein Ausmaß erreicht, das nicht mehr tragbar" sei. Ferenci dankte auch den anwesenden Pflegekräften, ohne sie breche ein Krankenhaus zusammen.

Dass mittlerweile Gehaltsabschlüsse erzielt worden sind bzw. die Stadt höhere Zulagen in den Gemeindespitälern angekündigt hat, lässt die Ärztekammer unbeeindruckt. Gehen ihr die Maßnahmen doch zu wenig weit. Gefordert werden neben 30 Prozent mehr Gehalt Strukturreformen wie 30 Prozent mehr Personal, 30 Prozent mehr Zeit für Patientinnen und Patienten sowie 30 Prozent weniger Bürokratie.

(APA/Red)

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