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"Ich bring' euch alle um" - Ehemann eskaliert im Lufthansa-Flugzeug

Mitglieder der Central Industrial Security Force (CISF) holten den Passagier am Flughafen Neu Dehli aus dem Flieger.
Mitglieder der Central Industrial Security Force (CISF) holten den Passagier am Flughafen Neu Dehli aus dem Flieger. ©AP; Reuters; Canva
Auf einem Lufthansa-Flug von München nach Bangkok kam es zu einer dramatischen Eskalation eines Ehestreits. Der Pilot musste sogar eine Notlandung in Neu Dehli einleiten.

Auf dem Flug LH772 der Lufthansa, einem Airbus A380, kam es am Dienstagabend zu einem heftigen Streit zwischen einem deutschen Mann und seiner thailändischen Frau. Der Vorfall ereignete sich in der Economy-Class während des Fluges von München nach Bangkok. Der Streit eskalierte derart, dass sich der Kapitän zu einer unplanmäßigen Landung auf dem Flughafen Indira Gandhi International in Neu Dehli entschied.

Dramatische Szenen an Bord

Nachdem der Streit lautstark wurde, beschwerte sich die Frau beim Kabinenpersonal, denn sie fühlte sich von ihrem Mann bedroht. Der 53-jährige Mann reagierte daraufhin aggressiv, warf mit Lebensmitteln, versuchte eine Decke anzuzünden und zerstörte sein Handy. Dann zog er sich in der Kabine aus, schlug auf andere Passagiere ein und drohte: „Ich bringe Euch alle um!“ Auch sämtliche Anweisungen des Kabinenpersonals ignorierte der Randalierer. Sein Verhalten zwang die Crew zur Kontaktaufnahme mit der indischen Flugsicherung und der Entscheidung für eine Sicherheitslandung.

Ehemann von Soldaten abgeführt

Das Flugzeug landete sicher in Neu Dehli, wo der Mann von Soldaten der Central Industrial Security Force aus dem Flugzeug eskortiert wurde. An Bord herrschte während des Vorfalls und der Landung eine angespannte Stille. Die Passagiere wurden persönlich über die Änderung des Flugziels informiert. Ein Passagier erzählt gegenüber "Bild.de": "Es war gespenstisch. Alle Monitore wurden ausgeschaltet, damit der Randalierer nicht mitbekam, dass wir nicht in Bangkok, sondern in Neu Dehli landen würden. Es gab keine Borddurchsagen, sondern die Passagiere wurden persönlich in Gesprächen von der Landung in Indien informiert."

Weiterflug nach Bangkok

Nach dem Vorfall und der Entfernung des renitenten Passagiers setzte der Flug LH772 seine Reise nach Bangkok fort, allerdings mit einer Verzögerung von etwa zwei Stunden. Die thailändische Ehefrau des Mannes befand sich weiterhin an Bord. Lufthansa steht in Kontakt mit der Deutschen Botschaft in Neu Dehli, um das weitere Vorgehen zu klären.

(VOL.AT)

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