Schüler auf den Spuren der Vergangenheit

Dornbirn. „Gestern. Heute. Morgen.“ lautet der Titel eines Projektes, im Rahmen dessen sich eine Klasse der Volksschule Oberdorf mit dem Entdecken und Finden von Wörtern und Geschichten beschäftigt. Das Projekt ist auf drei Schuljahre angelegt – letztes Jahr drehte sich alles im das Heute. In diesem Jahr reisen die Drittklässler in die Vergangenheit, ins Gestern. Dabei suchen sie Antworten auf Fragen wie: Seit wann steht unser Schulgebäude eigentlich – oder – wie sah es im Oberdorf vor 100 Jahren aus? Aber die Kinder erforschen auch die persönliche Geschichte – wer lebte in unserem Haus, in unserer Straße? Wie sahen meine Großeltern aus?
Besuch im Archiv
Als Startimpuls besuchten die Volksschüler den Stadtarchivar Werner Matt. „Was gestern war, das prägt uns, unsere Familien und unsere Umgebung. Im Stadtarchiv finden wir Dokumente, dicke Bücher und Fotos. Hier reichen die Spuren oft Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte zurück“, erklärte Werner Matt den Kindern und zeigte ihnen das Stadtarchiv – angefangen von den alten Schriftstücken im Keller bis zum digitalen Archiv. Er suchte das Gemeindeblatt von 1892 heraus und zeigte den Schülern den Artikel zur Eröffnung der Volksschule Oberdorf. Anhand weiterer Schriftstücke erklärte er ihnen, wie ein Archiv funktioniert. Anschließend spazierte die Klasse mit Werner Matt ins Oberdorf zurück, wo er ihnen ein paar interessante Geschichten auftischte – über ehemalige Bürgermeister der Stadt, über den Ursprung mancher Straßennamen, warum aus einer Villa im Oberdorf ein Hirschkopf hervorragt, woher die großen Mammutbäume kommen und vieles mehr.
Persönliche Fundstücke
Angeregt von diesem Besuch im Stadtarchiv machten sich die Schüler in ihrem privaten Umfeld auf Spurensuche. Jedes Kind legte sich eine Archivschachtel zu, in der es unterschiedlichste Materialien wie Fotos, Fundstücke aus der eigenen Geschichte, Erzählungen, Einträge aus dem Familienbuch der Stadt oder ähnliches sammelte. Dieses persönliche Archiv brachten die Kinder mit zur Kreativwerkstatt mit der Autorin Nadine Bösch in der Campusväre.
Einzigartige Collagen
Einen Vormittag lang beschäftigten sie sich dort mit Collagen. Nadine Bösch zeigte den Kindern ihre eigenen Collagen sowie Arbeiten der bekannten Collagen-Künstlerin Hannah Höch. Dann waren die Kinder am Zug – ausgestattet mit Schere, Kleber und Kleister verwandelten sie ihre mitgebrachten Schätze in individuelle Kunststücke. „Die Collagenarbeit gibt Raum, frei und vielfältig zu gestalten und das haben die Kinder auch für sich genutzt. Aus kostbaren Archivschätzen und Papiermaterialien sind einzigartige Collagen entstanden, die uns als Schreibimpuls dienen werden“, so Nadine Bösch.
Die Collagen kommen jetzt in die Klasse, wo sie im Laufe der kommenden Wochen noch weiter wachsen und sich verändern können. „Im Frühling wird Nadine Bösch die Klasse wieder besuchen und mit den Kindern schreiben. Die persönliche Collage dient als Inspiration für die jeweiligen Texte“, verrät Projektinitiator Lukas Bildstein.
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