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Wildunfälle in Österreich: 334 Verletzte im letzten Jahr

Herbst heißt auch Wildwechsel-Zeit.
Herbst heißt auch Wildwechsel-Zeit. ©Canva
In Österreich ereigneten sich im vergangenen Jahr 301 Wildunfälle mit Personenschaden. Dabei wurden 334 Menschen verletzt, eine Person starb.

Die dunkle Seite des goldenen Herbstes zeigte sich im vergangenen Jahr mit 301 Wildunfällen, bei denen Personen zu Schaden kamen. Die Statistik verzeichnete einen leichten Anstieg der Verletztenzahlen gegenüber 2021. Niederösterreich, Oberösterreich und die Steiermark waren die Regionen mit den meisten Wildunfällen. Das einzige Todesopfer war in Niederösterreich zu beklagen.

Gefahren und Ausweichmanöver

Laut Roland Frisch, Pkw-Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik, kann ein Aufprall mit einem Rehbock bei 50 km/h eine Wucht von einer halben Tonne erzeugen, bei 100 km/h sogar zwei Tonnen. Besonders riskant sind Ausweichmanöver, die oft zu dramatischen Folgen führen, wenn das Fahrzeug von der Fahrbahn abkommt oder im Gegenverkehr landet. Frisch empfiehlt, in unausweichlichen Situationen das Lenkrad festzuhalten und auf Kurs zu bleiben, auch wenn eine Kollision unvermeidlich ist.

Risikozonen und Präventionsmaßnahmen

Besonders in den frühen Morgen- und Abendstunden sowie auf Landstraßen nahe Wald- und Feldübergängen steigt das Risiko für Wildunfälle. Autofahrer:innen sollten aufmerksam und vorausschauend fahren, besonders in Bereichen mit Wildwechsel-Warnschildern. Moderne Wildwarngeräte können dabei unterstützen, ersetzen jedoch nicht eine achtsame Fahrweise.

Rechtliche Hinweise und Verhalten nach einem Unfall

Im Falle eines Auffahrunfalls wegen plötzlichen Bremsens aufgrund eines Tieres, können Fahrzeuglenker:innen mit einer teilschuld rechnen. Nach einem Unfall sind bestimmte Schritte zu befolgen: an sicherer Stelle halten, Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anziehen, Unfallstelle absichern, und die Polizei oder den/die Jagdaufseher:in informieren. Der ÖAMTC betont, dass das Mitnehmen von verletztem oder getötetem Wild strafrechtliche Folgen haben kann.

Die ÖAMTC Fahrtechnik empfiehlt, gerade in Zeiten erhöhten Wildwechsels, die richtige Beleuchtung zu verwenden und einen großen Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug zu halten, um das Risiko von Unfällen zu minimieren.

(VOL.AT)

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