Ab in die Tiefen des Bodensees: Ausstellung gibt spannende Einblicke

Dabei wurde ein speziell ausgestattetes und ausgeflaggtes Schiff eingesetzt, um den See genau zu kartieren. Das Projekt wurde von Eberhard Graf Zeppelin vorangetrieben, einem Vertreter des Großherzogtums Baden. Ziel war es, eine Original-Seekarte im Maßstab 1:25000 zu erstellen und gleichzeitig die Sicherheit der Schifffahrt zu verbessern.
Vermessungstechniken Anno 1889
Die damalige Vermessung erforderte einen enormen Aufwand. Der Ingenieur Jakob Hörnlimann aus Bern war mit den Messungen betraut und nutzte ein etwa 10 Meter langes Ruderschiff, das von 3-4 Mann bedient wurde. Ein spezieller Apparat mit einer Lotleine ermöglichte es, die Tiefe der einzelnen Stellen im See abzulesen. Frühere Versuche mit Hanfleinen und Seidenschnüren führten bei großen Tiefen zu ungenauen Messungen von bis zu 24 Metern.

Die Bedeutung der Bodensee-Vermessung
Die Vermessung des Bodensees hatte nicht nur historische Bedeutung, sondern diente auch der Verbesserung der Schifffahrtssicherheit. Die tiefste Stelle im Obersee wurde auf 252 Meter, im Überlinger See auf 147 Meter und im Untersee auf 46,6 Meter bestimmt. Interessante Erkenntnisse ergaben sich aus den Aufnahmen, die zeigten, dass sich das Rheinbett unter Wasser noch auf einer Strecke von 10 km fortsetzt.
Neue Vermessungstechniken und Erkenntnisse
Heutzutage hat sich die Vermessungstechnik enorm verbessert. Bei einem aktuellen Projekt namens "Tiefenschärfe" wurden moderne Technologien wie Fächerecholots und lasergestützte Vermessungen vom Flugzeug aus eingesetzt, um den Seeboden dreidimensional darzustellen. Die Wissenschaftler gewannen dabei 7,2 Milliarden Tiefeninformationsdaten und mehr als 15 Milliarden Datenpunkte aus der Flachwasserzone. Im Vergleich dazu wurden bei der von Zeppelin vorangetriebenen Vermessung 1889 insgesamt 11147 Messungen verzeichnet.
(VOL.AT/LandratsamtLindau)
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