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Massiver Felssturz im Tiroler Galtür, keine Verletzten

Galtür: Gesteinsmassen donnerten mit voller Wucht zu Tal.
Galtür: Gesteinsmassen donnerten mit voller Wucht zu Tal. ©Screenshot, APA
In der Silvrettagruppe im Gemeindegebiet von Galtür im Tiroler Bezirk Landeck ist es Sonntagnachmittag zu einem massiven Felssturz gekommen.
Massiver Felssturz in Galtür
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Im Bereich der Nordwestflanke des südlichen Fluchthorns donnerten die Gesteinsmassen mit voller Wucht über das breite Wasser in Richtung Jamtalhütte, wie ein aufgenommenes Video zeigte. Die Länge der Mure betrug über zwei Kilometer, teilte die Polizei mit.

Im Bereich der Nordwestflanke des südlichen Fluchthorns donnerten die Gesteinsmassen mit voller Wucht über das breite Wasser in Richtung Jamtalhütte. (Bild: APA)

Halber Gipfel weggerissen

Offenbar wurde der halbe Gipfel durch den Abbruch weggerissen, auch das Gipfelkreuz fehlte. Personen kamen nicht zu schaden, berichtete die Exekutive. Der Polizeihubschrauber Libelle hatte zuvor den betroffenen Bereich abgeflogen.

Bergretter filmte mit

Das Video nahm der Galtürer Bergretter Patrick Schöpf auf, der mit seiner Frau gerade nahe der dortigen Bergrettungskapelle unterwegs war. Als das Geröll zu Tal donnerte, habe seine Frau zunächst gedacht, dass es sich um eine "Lawine" handle. Der erfahrene Bergretter schätzte, dass der Gipfel des 3.398 Meter hohen Fluchthorns um 50 bis 100 Meter weggerissen wurde, wie er gegenüber der APA erklärte. Zudem glaubte er, dass rund eine Million Kubikmeter Gestein abgebrochen war. Es handle sich jedenfalls um einen "richtigen Bergsturz", den er in dieser Dimension dort bis dato dort noch nicht erlebt habe.

Die Gesteinsmassen stürzten am Sonntagnachmittag gegen 15.30 Uhr von der Nordwestflanke am Südlichen Fluchthorn Richtung Tal. Der Felssturz dauerte nur wenige Minuten und hinterließ eine klaffende Wunde am Berg.

Halber Gipfel und Gipfelkreuz weg

Wie auch Christian Walter, Obmann der Bergrettung Galtür, gegenüber der "Tiroler Tageszeitung" bestätigte, war der Felssturz enorm - den Südgipfel des Fluchthorns gebe es nicht mehr, auch das Gipfelkreuz sei weg.

Personen kamen nicht zu schaden, berichtete die Exekutive. Der Polizeihubschrauber Libelle hatte zuvor den betroffenen Bereich abgeflogen. Die in der Nähe zu findende Jamtalhütte sei derzeit noch geschlossen. Die weitere Vorgehensweise werde am Montag mit der Landesgeologie besprochen.

Nur geführte Touren

In dem betroffenen Gebiet gibt es übrigens ein Ausbildungszentrum für Bergretter. Zum Zeitpunkt des Bergsturzes wurde gerade ein Kurs im Freien angehalten, wie Schöpf gegenüber dem ORF Tirol berichtete. Er habe seine Frau angewiesen, zu den Bergrettern zu laufen, um sie vor der Gefahr zu warnen. Angst habe er aber keine gehabt, er habe gewusst, dass es Flächen gibt, die das Gestein verlangsamen würden. Die Jamtalhütte sei zudem nicht in Gefahr gewesen. Auf das Fluchthorn würden laut dem Bergretter übrigens großteils nur geführte Touren durchgeführt.


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(APA, Red.)

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