Dornbirn. „Raum und Zeit – für Leben und Sterben“ - Das ist das Motto des österreichweiten Kinderhospiz- und Palliativtags. Am Dornbirner Marktplatz werden dazu Gisela Rauscher und Sabine Mangeng am Samstag, 3. Juni, ihren Infostand aufbauen und alle Interessierten über ihre Arbeit bei HOKI informieren. „Wir möchten auf die Situation von Familien mit unheilbar kranken Kindern und Jugendlichen aufmerksam machen, aber auch über das Thema Tod und Trauer allgemein ins Gespräch kommen“, sagt Sabine Mangeng. „Es ist wichtig, Kinder mit diesem Thema zu konfrontieren und mit ihnen ehrlich darüber zu sprechen.“
Eine Herzensentscheidung
Sabine Mangeng war selbst schon als kleines Mädchen durch die schwere Krankheit ihres Vaters mit dem Thema Tod konfrontiert. „Ich erlebte in meiner Familie einen offenen und ehrlichen Umgang mit dem Thema, das hat mich für mein ganzes Leben geprägt“, so die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin, die viele Jahre als Sozialarbeiterin in der Erwachsenbildung tätig war und jetzt den beruflichen Wechsel wagte. „Als junge Krankenpflegerin im Pflegeheim vor mehr als 20 Jahren merkte ich, wie wertvoll und bereichernd die Arbeit von Hospiz ist“, so Sabine Mangeng. Und da war es für sie nur logisch, auch beruflich in der Hospizarbeit Fuß zu fassen. „Es war eine wirkliche Herzensentscheidung“, sagt die HOKI-Koordinatorin. Neu ist ihr die Materie nicht, sie hat sich schon seit ein paar Jahren als Hospizbegleiterin für Erwachsene im Team Feldkirch ehrenamtlich engagiert.
Wenn Hilfe von außen guttut
HOKI unterstützt durch viel Erfahrung der ehrenamtlichen Begleiter*innen Familien und bietet so eine echte Entlastung. Dem Erstkontakt mit den Kindern geht ein Gespräch mit den Familien und Angehörigen voraus. „Dort wird abgeklärt, was die Familie wirklich braucht. Oft sind die Familien dabei an einem Punkt, an dem Hilfe von außen guttut“, schildert Sabine Mangeng. Diese Begleitungen helfen und machen das Leben der betroffenen Kinder und auch der Eltern ein wenig leichter. „Wir sind aber auch für die Geschwister da oder für Kinder, deren Eltern schwer krank sind“, sagt Sabine Mangeng „Außerdem stehen wir Kindern und Jugendlichen und deren Familien auch in Zeiten der Trauer zu Seite.“
„Wie eine Blumenwiese“
„Die Trauerarbeit bei Kindern ist so bunt wie eine Blumenwiese“, so Sabine Mangeng und sie führt aus: „Das Gefühl der Trauer ist bei Erwachsenen wie Kindern gleich, Trauer kommt in Wellen. Der Unterschied ist jedoch, dass Erwachsene länger in den einzelnen Zuständen verweilen. Kinder wechseln schneller hin und her. Sie sind zum Beispiel traurig und weinen oder wütend und im nächsten Moment haben sie Spaß beim Trampolinspringen. Kinder halten starke negative Emotionen nicht so lange aus.“ Dabei wissen Kinder meistens ganz genau, was ihnen im Moment gerade guttut. „Kinder sagen, was sie wollen. Erwachsene tun sich da schon schwerer“, so Sabine Mangeng, die sich einen offeneren Umgang mit den Themen Tod und Sterben wünscht. Und dazu trägt sicher der Aktionstag am Samstag, 3. Juni, in der Dornbirner Innenstadt bei. „Drum einfach vorbeikommen und sich auf ein Gespräch mit uns einlassen. Auch für die Kinder wird dabei einiges geboten“, so Sabine Mangeng abschließend.
Zur Person:
Sabine Mangeng
Wohnort: lebt in Feldkirch
Beruf: diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester und diplomierte Sozialarbeiterin, Koordinatorin Hospizbegleitung für Kinder und Jugendliche und Palliativkindersozialarbeit
Glücklich verheiratet mit: Michael Mangeng
Alter: 47 Jahre
Hobbys: Musik (Nofler Chörle, Querflöte), Reisen (besonders Städtereisen), Natur, Beziehungen pflegen
Kinderhospiz- und Palliativtag
Wann: Samstag, 3. Juni von 10 bis 13 Uhr
Wo: Marktplatz Dornbirn im Pfarrpark der Kirche St. Martin
Buntes Rahmenprogramm mit Miriam Jaeneke and der Drehorgel mit ihren Handpuppen und Seifenblasensteigenlassen und Pustering-Basteln zum Mitnehmen mit den Jugendbotschafter*innen für Kinder- und Jugendrechte der Caritas
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