Gemeinsam die Welt gestalten

Dornbirn. Mit einem großen Themencafé hat kürzlich das aktuelle Beteiligungs- und Gesundheitsprojekt der Dornbirner Jugendwerkstätten Fahrt aufgenommen. Lösungsorientiert wurden an diversen Thementischen die Probleme der Jugend behandelt. Leistbare Freizeitangebote, Auswege aus der Politikverdrossenheit und Kinderbetreuung für junge Mamas waren nur einige der Schwerpunkte, die mit Fachexperten diskutiert wurden. „Nun wird der gestalterische Projektteil folgen. Bis zu drei konkrete Initiativen sollen entstehen, um den Problemen der Jugendlichen entgegenzuwirken“, betonte GF Elmar Luger.
In Zeiten multipler Krisen, von den vergangenen Jahren der Coronapandemie bis zur aktuellen Teuerung, verschlechtern sich die Perspektiven für Jugendliche besonders. „Die psychische Gesundheit, die Lebenserhaltung und das stabile Sozialleben geraten für viele ins Wanken“, so Luger. Nach der aktuellen HBSC-Jugendstudie (die 1982 entwickelte Health Behaviour in School-aged Children Study) des Gesundheitsministeriums sinkt die Lebenszufriedenheit Jugendlicher eklatant mit zunehmendem Alter. 31 Prozent der Mädchen und 19 Prozent der Burschen sind mit ihrem Leben gegenwärtig nicht sehr zufrieden, psychische Beschwerden sind bei besonders vielen Mädchen besorgniserregend. „Mangelndes gesundheitliches Wohlbefinden ist auch ein wesentlicher Hemmfaktor für die Ausbildung und den Lernprozess am Arbeitsplatz. Daher haben die DJW schon vor vielen Jahren beschlossen, sich dem Thema Betriebliche Gesundheitsförderung zu stellen und wurden auch bereits mehrfach dafür ausgezeichnet“, Luger weiter.
Ein starkes Netzwerk für starke Jugendliche
Doch in den Dornbirner Jugendwerkstätten steckt man die Köpfe derzeit nicht in den Sand – im Gegenteil. Mit dem Projekt „Wir gestalten die Welt“ will man proaktiv und gestalterisch auf die aktuellen Sorgen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen eingehen. Das erste große Themencafé dazu wurde dementsprechend ein großer Erfolg. Man ging allen Anliegen auf den Grund und versuchte gemeinsam Lösungsansätze zu finden. Auch zu bestehenden Angeboten in Dornbirn und Umgebung konnten sich die Jugendlichen bei den verantwortlichen Fachpersonen informieren. Mit dabei waren die Jugend- und Sportabteilung der Stadt Dornbirn, das Netzwerk Familie, die Kinder- und Jugendhilfe, das aha Jugendinformationszentrum, Betriebsärztin Sandra Kopf-Luger und das Stammpersonal der Jugendwerkstätten.
Zuvor hatten die Jugendlichen schon einmal ihre Familien und Freunde zum Abendessen in die Werkstätten eingeladen. Ganz nach dem Motto „beim Essen kommen die Leute zusammen“ fand ein wertvoller Austausch mit allen Gästen statt, um überhaupt die wichtigsten Probleme und Themen herauszufinden. Von den Jugendlichen angeregt wurden etwa ein Hallenzugang für Hobbysport im Winter, eine haushaltspraktische Einschulung für den Einstieg ins selbstständige Leben sowie ein Stammtisch mit jungen Mamas und dem Netzwerk Familie. Jugendlichen, denen das Geld für die Freizeitgestaltung zu knapp ist und überforderte junge Mamas sollen beispielsweise von ihren eigens vorgeschlagenen Projekten profitieren.
Bald können alle geladenen Gäste und natürlich die Jugendlichen selbst über die Initiativen abstimmen, die schlussendlich mit Projektmitteln aus dem Vorarlberger Gesundheitsfonds entstehen werden. Das Projekt wird fachlich von Karlheinz Marent und Jakob Walser begleitet. (cth)
VN-Heimat Umfrage: Wie kam das erste Themencafé an?
Leonhard Schneider, DJW, 22 Jahre:
Man hat sich sehr gut untereinander austauschen können, sei es mit den gleichaltrigen Jugendlichen oder den Erwachsenen, die auch teilgenommen haben. Am meisten Spaß hat mir die Politikrunde gemacht, hier konnte man seine Ansichten einbringen und diese wurden auch konstruktiv aufgefasst.
Michael Schnetzer, DJW, 22 Jahre
Ich fand die Veranstaltung grandios. Man konnte mit sehr interessanten Personen sprechen und auch wichtige Themen mit den Arbeitsanleitern ansprechen. Auch konnten wir sie dazu bewegen, dass wir in Zukunft den ein oder anderen Ausflug veranstalten.
Samira Zarifi, DJW, 30 Jahre:
Durch die Veranstaltung heute konnten wir über sehr wichtige Themen diskutieren und uns auch Hilfe und Tipps von vielen Personen holen. Ich habe mich über die Möglichkeit einer Kinderbetreuung informiert, toll fand ich auch, die Auswahl der vielen Themen.
Zahra Ashraf, DJW, 23 Jahre:
Wir haben darüber gesprochen, wie man als junge Mutter mit seinen Kindern am besten die Freizeit verbringen könnte. Ich konnte mir sehr gute Tipps holen und auch der Austausch untereinander war sehr informativ. Ich finde dieses Format sehr gelungen und hoffe, dass es auch in Zukunft bestehen bleibt.
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