Entsetzliche Bilder aus Hühnermast aufgetaucht

Österreich ist das 4. europäische Land, in dem entsetzliche Szenen aus einem Hühnermast-Betrieb veröffentlicht werden, der in Verbindung zu Lidl-Lieferanten steht. Am Dienstag veröffentlichte Aufnahmen des VGT zeigen, wie zuvor in deutschen, italienischen und spanischen Hühnermasten, nicht nur die horrenden Zustände in diesen Tierfabriken und das Tierleid durch viel zu schnelles Wachstum, um den Profit zu maximieren, sondern auch, dass beim Einsammeln der Hühner zum Transport in den Schlachthof einige der Tiere eiskalt überfahren werden.
Leben voller Qualen
Der aktuell betroffene Betrieb in der Südoststeiermark ist mit dem AMA Gütesiegel ausgezeichnet. Österreich sei der absolute Vorreiter in der Hühnerhaltung, heißt es oft seitens der Industrie. Dennoch sei die aufgedeckte Hühnermast kaum von jenen in den anderen Ländern zu unterscheiden, wie der VGT in einer Aussendung schreibt. Überall seien Tiere zu sehen, die aufgrund ihrer angezüchteten, genetischen Prädispositionen extrem anfällig für Herz-Kreislauf-Krankheiten, plötzlichen Herztod, Infektionen, Verletzungen und Missbildungen sind. Hühner, die nicht mehr aufstehen können und gezwungen sind, in der mit Fäkalien getränkten Einstreu zu liegen. Sie können sich nicht mehr zu Futter und Wasser bewegen und erleiden schmerzhafte Entzündungen der Haut.
Das schockierende Video
Das enorme Leid der Hühner sei dabei ein Faktor, der nicht nur keine Berücksichtigung finde, sondern durch den brutalen Umgang mit den Tieren sogar noch aktiv verstärkt werde. In der am Dienstag aufgedeckten Wual-Mast schockiert ein Mitarbeiter, der die Hühner eiskalt mit einem Laster überfährt, besonders. Einige sterben daran sofort, andere werden schwer verletzt zurückgelassen. Der VGT hat Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und die 1. Tierhaltungsverordnung erstattet.
"Keine einzelnen Skandalbetriebe"
Gemein haben alle bisher aufgedeckten Betriebe, dass sie mit Lieferanten des Discounters Lidl in Verbindung stehen. "Es ist eindeutig, dass es sich hier nicht um einzelne Skandalbetriebe handelt. Vielmehr wird das Bild eines kaputten und unheimlich grausamen Systems der Hühnermast gezeichnet. Auf seiner Homepage beteuert der Konzern, dass er durch die enge Zusammenarbeit mit seinen Lieferanten Einfluss darauf hätte, wie die Tiere gehalten werden und dass er diesen Einfluss nutzen wolle, um die konventionelle Tierhaltung weiterzuentwickeln", heißt es seitens VGT weiter.
"Unfassbar grausam"
Die Vorarlberger VGT-AKtivistin Sandy P. Peng ist empört: "Diese auf Hochleistung gezüchteten Tiere - Masthühner - dienen nur der 'Fleischgewinnung'. Sie wurden auf schnelles Wachstum gezüchtet - da kommt das Wachstum der Knochen und Gelenke kaum mit. Wegen ihres üppigen Brustmuskels können diese Hühner ihr Gewicht kaum tragen, viele entwickeln Beinschäden. Bei anderen vermag das Herz den überdimensionierten Körper nicht mehr mit Blut zu versorgen und es kommt zu Herz-Kreislauf-Versagen. In nur unfassbaren 35 Tagen erreichen die Tiere so das Schlachtgewicht. In diesem Mastbetrieb werden Hühner überfahren und teilweise schwer verletzt zum Sterben zurückgelassen. Unfassbar grausam! Wir fordern ein sofortiges und konsequentes Einschreiten seitens der Kontrollorgane und Behörden!"
(VOL.AT/VGT)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.