"Schon als Kind von einem eigenen Gasthaus geträumt"

"Wir haben aus einem Gasthof, der mehr schlecht als recht lief, wieder etwas gemacht", erzählt Silvana Jappel im Gespräch mit VOL.AT sichtlich stolz.
Vor acht Jahren übernommen


Vor ziemlich genau acht Jahren hat sie zusammen mit ihrem Mann Peter die Bahnhofsreste in Lauterach übernommen. Als Quereinsteigerin. "Schon als Kind habe ich von einem eigenen Gasthaus geträumt", erzählt die Wolfurterin. Doch der Traum sollte noch einige Jahre auf sich warten lassen.
Anzeige als Triebfeder
"Ich hatte einen Töpferladen in Wolfurt. Dort habe ich neben den Kursen ab und zu Bier und Wein ausgeschenkt und ein bisschen gekocht", erinnert sich Silvana Jappel an ihre Anfänge. "Dann ist irgendjemand auf die Idee gekommen, mich anzuzeigen. Weil ich eine Art Gasthaus betreiben würde. Was natürlich nicht stimmte". Das habe sie sich nicht gefallen lassen. Prompt legte die findige Geschäftsfrau die Konzessionsprüfung ab. "Einige damalige Gäste und Kunden haben gesagt, übernimm doch den Bahnhof in Lauterach, der wird frei. Und genau das habe ich dann getan".

Zu zweit durch dick und dünn
Mit Ehemann Peter, der den Service übernahm, konnte man sich schnell einen guten Ruf erarbeiten. Zahlreiche Gäste fanden den Weg in das urige Gasthaus an der Bahnstrecke. Dann kamen die Pandemie und der Lockdown.

"Wir haben zum Glück sehr liebe Gäste, die uns immer die Stange gehalten und uns unterstützt haben. Der Männerchor zum Beispiel hat Gutscheine gekauft, die sie bis heute noch nicht eingelöst haben", erzählt die Wirtin sichtlich gerührt. Man habe am Wochenende Menüs zum Mitnehmen vorbereitet, was sehr gut angenommen worden sei. "Viele, die sonst nie gekommen wären, um Essen zu holen, sind vorbeigekommen". So habe man die Situation meistern können.
Gäste in der Küche

"Bei mir können die Leute in der Küche stehen und ihre Wünsche äußern. Dann gibt es halt auch einmal etwas anderes zu Essen, nicht nur das was auf der Karte steht", sagt die Wahl-Langenerin. Sie würde sich wünschen, dass es beim nächsten Pächter auch so persönlich zugeht. Es gäbe bereits einen Favoriten. Ob dieser tatsächlich übernehmen wird, sei aber noch nicht sicher. Jedenfalls habe man ihm im Gespräch mitgeteilt, was denn wichtig wäre: "Wir haben ihm gesagt, dass unsere alte Verpächterin, die Hauswirtin, die jeden Tag vorbeikommt, einen Kaffee und ein Stück Kuchen bekommen muss. Für uns gehört das in den Vertrag (lacht)".


Pläne für den Ruhestand
"Die Stammgäste fragen uns, wo sie denn jetzt hingehen sollen. Aber sie gönnen uns natürlich die Pension und dass wir endlich etwas Ruhe haben", sagt Silvana Jappel. Ob es denn schon Pläne für die Rente gäbe? "Erstens einmal das Haus genießen. Ansonsten wird mir schon etwas einfallen (lacht)". Zum Schluss ist es der Gastronomin noch wichtig sich bei allen Gästen zu bedanken: "Wenn das von unseren Stammgästen jemand sieht, möchte ich einfach Danke sagen. Für die ganzen letzten Jahre, die sie zu uns gehalten haben".


(VOL.AT)
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