Strompreisbremse: Vorarlberg verlangt Überarbeitung des Modells
Die von der Bundesregierung angedachte Form helfe der Vorarlberger Bevölkerung in der aktuellen Situation nicht weiter. "Vorarlberger Kundinnen und Kunden werden praktisch nicht entlastet", kritisierte Statthalterin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) in einer Stellungnahme gegenüber der APA. Es könne nicht sein, dass die westlichen Bundesländer für ihre niedrigen Strompreise quasi bestraft werden.
Vorarlberg hat - wie auch Tirol - in den vergangenen Tagen mehrfach darauf gepocht, bei einer Strompreisbremse Erleichterungen auch für die Bürger des Landes zu wollen. Das Modell der Strompreisbremse müsse so ausgestaltet werden, "dass alle Bundesländer etwas davon haben", hat Schöbi-Fink mehrfach betont.
Vorarlberger profitieren kaum
Den Planungen der Regierung zufolge sollen den österreichischen Haushalten bis zur Marke von etwa 2.900 Kilowattstunden nur zehn Cent pro Kilowattstunde verrechnet werden - erst für den darüber hinausgehenden Verbrauch soll der marktübliche Preis zu zahlen sein. Dafür will der Bund 2,5 Milliarden Euro in die Hand nehmen. Dieses Geld käme aufgrund des vergleichsweise niedrigen Strompreises in Vorarlberg aber nur in sehr geringem Ausmaß Vorarlberger Haushalten zugute.
Preis derzeit 16 Cent pro kWh
Denn laut Angaben von Christof Germann, Vorstand des Landes-Energieversorgers Illwerke/VKW, kostet eine Kilowattstunde Strom für einen Vorarlberger Durchschnittshaushalt aktuell 16 Cent (Gesamtpreis; Verbrauchspreis: 9,68 Cent netto), während es in Wien über 42 Cent sind. Die Gesamtstromrechnung für einen solchen Vorarlberger Haushalt wird sich im heurigen Jahr - auch ohne externe Stützung - auf 644 Euro belaufen - nach 670 Euro im Jahr 2021. Der Illwerke/VKW-Konzern hat den Strompreis bis Ende März garantiert.
Schöbi-Fink: Modell überarbeiten
"Grundsätzlich halten wir eine Strompreisbremse in der jetzigen Situation für wichtig und richtig", stellte Schöbi-Fink fest. Allerdings müsse das Modell überarbeitet werden - auch dahingehend, dass die Abstützung der Strompreise in jedem Bundesland für einen gleich langen Zeitraum wirke.
IHS-Chef Neusser über die "Strompreisbremse"
(APA)
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