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Hitze-Mythen: Das hilft wirklich bei heißen Temperaturen

Tipps: So kommen Sie gut durch die Hitzetage.
Tipps: So kommen Sie gut durch die Hitzetage. ©Canva/Themenbild
Es gibt einige Tipps und Tricks, die für Abkühlung an heißen Sommertagen sorgen sollen. Doch Vorsicht - einige sind Irrtümer. Wir haben die größten Mythen aufgedeckt.

Eiskalt duschen, den ganzen Tag lüften, viel trinken: Das sind nur ein paar altbekannte Tricks gegen die Hitze im Sommer. Doch Vorsicht: Einige davon sind Irrtümer.

5 Hitze-Mythen im Faktencheck

  1. "Eine eiskalte Dusche hilft, den Körper abzukühlen": Hier sollte man vorsichtig sein. Durch den schnellen Wechsel von heiß zu kalt bemüht sich der Körper um einen Ausgleich. Das heißt, wir schwitzen mehr und belasten zusätzlich unseren Kreislauf. Besser eignet sich hier ein kühles Fußbad.
  2. "Viel auf einmal trinken": Das stimmt nicht. Schnell große Flüssigkeitsmengen auf einmal aufnehmen kann sogar schädlich sein. Man sollte deswegen auf das eigene Durstgefühl achten. Über den Tag verteilt reichen 1,5 Liter Flüssigkeit, bei Hitze maximal das Doppelte.
  3. "Eiskalte Getränke sind eine gute Abkühlung": Wie bei der Dusche versucht der Körper, sich wieder aufzuwärmen, braucht dabei viel Energie und schwitzt noch mehr. Besser sind lauwarme Getränke wie zum Beispiel Pfefferminztee - der besitzt sogar eine kühlende Wirkung.
  4. "Offene Fenster in der Wohnung sorgen für kühlere Luft": Stimmt nicht, denn dadurch strömt die aufgeheizte Luft von draußen in die Wohnung. Man sollte in der Nacht oder früh am Morgen lüften und für den Rest des Tages Fenster und Jalousien schließen.
  5. "Weniger Kleidung ist besser": Mit weiter, locker sitzender und luftdurchlässiger Kleidung ist man an heißen Sommertagen am besten angezogen.

Vor allem Ältere gefährdet

Hohe Außentemperaturen von 30 °C und darüber bergen Gefahren wie Sonnenbrand, Sonnenstich oder Hitzeerschöpfung, erklärt auch das Rote Kreuz. Vor allem für ältere Menschen sind die hohen Temperaturen belastend und können zu gesundheitlichen Problemen führen. Sie haben ein geringes Durstgefühl und trinken daher oftmals zu wenig. Hinzu kommt, dass ältere Menschen weniger schwitzen als jüngere und ihre Körpertemperatur dadurch nicht ausreichend reguliert werden kann. An besonders heißen Tagen müssen sie daher unbedingt ausreichend trinken und darauf achten, ihren Körper abzukühlen. Achten Sie besonders auf Ihre Mitmenschen. Erkundigen Sie sich bei Ihren Nachbarinnen und Nachbarn, ob sie Unterstützung benötigen - besonders dann, wenn es sich um ältere Menschen handelt.

DIESE TIPPS HELFEN WIRKLICH BEI HITZE

1. Ausreichend trinken

Der Mensch besteht zu rund 60 Prozent aus Wasser. Leider setzt unser Durstgefühl oft erst dann ein, wenn unser Körper bereits viel Flüssigkeit verloren hat. Trinken Sie daher an heißen Tagen zwei bis drei Liter über den Tag verteilt. Ideal sind kühles Wasser, ungesüßte Tees, verdünnte Fruchtsäfte oder auch kalte Suppen. Das hilft, den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust durch das Schwitzen auszugleichen. Auf Alkohol und Koffein sollte aber verzichtet werden.

2. Erfrischendes Nass

Verdunstendes Wasser kühlt ab und sorgt für Erfrischung zwischendurch. Einfach eine Sprühflasche mit Wasser befüllen und Gesicht, Arme, Unterschenkel und Füße bei Bedarf besprühen. Abkühlung verschaffen auch kalte Umschläge und Fußbäder. Doch Vorsicht: Auf kalte Duschen sollte verzichtet werden. Stattdessen lieber mit lauwarmem Wasser duschen, denn das öffnet die Poren und der Körper gibt die Wärme besser ab.

3. Einen kühlen Kopf bewahren

Schließen Sie untertags Vorhänge, Jalousien und Fensterläden, um die Innenräume möglichst kühl zu halten. Lüften Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung morgens und abends gut durch und lassen Sie idealerweise die Fenster nachts offen. Wenn das nichts nützt, wählen Sie Freizeitaktivitäten in Innenräumen. Gehen Sie ins Kino, Einkaufszentrum oder besuchen Sie zum Beispiel ein Museum. Vermeiden Sie auf jeden Fall körperliche Anstrengung in der Hitze und nutzen Sie die kühleren Morgen- und Abendstunden, um Sport zu treiben oder Ihre Einkäufe zu erledigen.

Erste Hilfe bei Hitzenotfällen

Wenn Sie dennoch bei hohen Temperaturen im Freien unterwegs sind, achten Sie darauf, dass Sie nie zu lange der prallen Sonne ausgesetzt sind und immer wieder Pausen einlegen. Trinken Sie ausreichend Wasser, tragen Sie eine Kopfbedeckung sowie Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor und kühlen Sie sich wann immer möglich im Schatten ab.

Wichtig ist es, auf die Signale des Körpers zu hören. Wenn der Mund trocken wird, ein Gefühl von Schlappheit einsetzt, Kopfschmerzen, Schwindel oder Krämpfe in Armen oder Beinen auftreten, sollten Sie sofort in den Schatten gehen, sich hinsetzen und Wasser trinken. Für den überhitzten Kopf können Sie kalte Umschläge auf Ihre Stirn legen. Sollte sich Ihr Zustand nicht verbessern, kontaktieren Sie unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt.

Todesfalle Auto

Auch wenn Sie noch so kurz Ihr Auto verlassen, um etwas zu erledigen: Lassen Sie niemals Kinder oder Tiere allein im Fahrzeug zurück. Wenn die Sonne auf das geparkte Fahrzeug knallt, können die Temperaturen innerhalb weniger Minuten auf lebensgefährliche 70 °C steigen.

(Red., Rotes Kreuz)

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