„Wir setzen uns jedes Jahr ein neues Ziel“

Vor sieben Jahren vor dem Krieg in Syrien geflüchtet, hat er sich hier in Vorarlberg eine sichere Existenz aufgebaut.
Eine positive Geschichte, die erzählt gehört – nicht nur, weil am 20. Juni Weltflüchtlingstag ist.
Das Erfreulichste gleich zu Beginn: Mit 1. Juni konnte die Familie die österreichische Staatsbürgerschaft von der Vorarlberger Landesregierung entgegennehmen. Die Familie, das sind Fram Al Habib, seine Frau Najlea Al Bshara sowie die 15-jährige Tochter und der 17-jährige Sohn. „Unser Sohn besucht das Sportgymnasium in Dornbirn.
Er ist sehr vielseitig begabt“, erzählt Najlea Al Bshara, dass sich bei ihrem Sohn mit Leichtathletik, Fußball, Schwimmen und Schifahren fast alles um den Sport dreht. „Er hat zwischenzeitlich sogar die Ausbildung zum Skilehrer gemacht.“ Stolz sind die Eltern auch auf ihre 15-jährige Tochter, die im kommenden Schuljahr in die Oberstufe des Gymnasiums wechselt. Dass ihre Kinder die Integration in ein neues Land so positiv geschafft haben, liegt sicherlich an der Einstellung der Eltern:
„Für uns war von Anfang an klar: Die Sprache ist die wichtigste Basis, um in einem fremden Land anzukommen. Und dazu gehören nicht nur die Worte, sondern auch die Grammatik. Zum Lernen gehören aber nicht nur Deutsch-Kurse, sondern auch das Lesen von Büchern und das Lernen über Internet“, stellt Najlea Al Bshara klar. „Wenn unsere Kinder bei Freunden eingeladen waren oder selbst eine Kinderschar zu uns nach Hause eingeladen hatten, wurde uns bewusst, dass Vorarlberg ihre neue Heimat ist“, schildert die 41-Jährige ihre Freude, dass sich ihre Kinder hier rasch integrieren konnten.
Türöffner in eine neue Kultur
Integration bedeutet aber weit mehr und bei Familie Al Habib – Al Bshara waren es Nachbarn, Freunde und Kollegen, die das Ankommen erleichtert haben. „Sie haben uns beispielsweise mit zu Dorffesten und kirchlichen Anlässen genommen. So haben wir die Kultur rasch verstehen können“, erzählt Najlea Al Bshara, dass ihre Tochter beispielsweise auch als Ministrantin und Pfadfinderin aktiv war. Sie selbst hat beruflich bei „Getzner Textil“ gefasst und fühlt sich an ihrer Arbeitsstelle ebenfalls sehr wohl.
Als gelernter Physiotherapeut wollte Fram Al Habib auch hier in Vorarlberg im Gesundheitsbereich tätig sein und weil seine Ausbildung hier nicht anerkannt wurde, schloss er eine zusätzliche Ausbildung zum medizinischen Heilmasseur mit eigener Praxis in der Bludenzer Klarenbrunnstraße ab. Seit 2018 arbeitet er dort selbständig und ist sehr zufrieden: „Ich habe wirklich viele Kundinnen und Kunden.
Schön ist für mich, dass ich mit vielen verschiedenen Menschen – gesunden und kranken – arbeiten kann.“ Und weil Fram Al Habib auch anderen Menschen etwas von den vielen positiven Erfahrungen, die er mit seiner Familie gemacht hat, zurückgeben möchte, engagiert er sich als Sozialpate bei der PfarrCaritas. „Vorwiegend besuche ich ältere, einsame Menschen“, erzählt der 47-Jährige.
Das Ehepaar ist ehrgeizig und setzt sich für jedes Jahr ein neues Ziel. Nachdem das große Ziel der Staatsbürgerschaft heuer geschafft wurde, wagt Najlea Al Bshara zu träumen: „Ich würde mir ein eigenes Haus wünschen, damit wir nicht so viel Geld von unserem Einkommen für Miete bezahlen müssten.“ Und auch dieser Punkt zeigt: Die Familie Al Habib – Al Bshara ist in Vorarlberg wirklich gut angekommen!
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