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Furioser Start, viel Tempo und Darstellkunst bei Homunculus

Mit einer Geiselnahme hatten Gerhard und Andrea Dobnik nicht gerechnet.
Mit einer Geiselnahme hatten Gerhard und Andrea Dobnik nicht gerechnet. ©Kurt Böckle/Homunculus
Mit dem Motto „spot on“, blauem Teppich vor dem Löwensaal, blauen Leuchten und vielen weiteren „homunculösen“ Accessoires zeigt sich das beliebte Figurentheaterfestival im Stadtbild.
Homunculus 31 Fotos

Ein begehbarer Walfisch und blaue Riesenleuchten von Birgit Sargant machten am Kirchplatz auf „Homunculus 31“ aufmerksam. Mit viel komödiantischem und handwerklichem Geschick sorgten Klaus Michael Tkacz und Stefan Wey mit dem Eröffnungsstück „Winnetou – Blutsbrüder des Baumarkts“ für Unterhaltung. Da wurde geritten und geschraubt, montiert und havariert: zwei unschuldige Geiseln – Andrea und Gerhard Dobnik – wurden sogar an den Marterpfahl gebunden. Dem furiosen Auftakttreiben folgten Präsident Günter Bucher mit Michelle, seine Vizepräsidentin Stephanie mit Clemens, die künstlerische Leiterin Susi Claus, Kulturstadträtin Erika Kawasser und zahlreiche Sponsoren wie Alwera und Johannes Collini, Marc und Stefanie Brugger (Restaurant Moritz), Angelika und Klaus Scheichl (Raiba), Nina und Roman Giesinger (Fa. Meusburger), Didi Eisenhofer und Andreas Neumann (Red Bull) oder Claudia und Elmar Mathis von der Staufendestillerie. Hochprozentiges in Form einer Theaterverkostung im Palast steht genauso auf dem Programm der 9 Tage wie zauberhafte oder berührende Kinder- und Jugendproduktionen. Das dokumentarische Stück „Anne Frank“ zieht die Menschen ebenso in den Bann wie die preisgekrönte Produktion „Error 404“, der „Eisenhans“ und weitere exzellente Darbietungen der Figurentheaterkünstler:innen, die sich in Hohenems stets besonders wohl fühlen.

Temporeicher Sommernachtstraum
Die großartige Compagnie „Exen“ bestritt mit der Kindervorstellung „Hühner“ und dem „Sommernachtstraum“ – kongenial für Erwachsene erzählt und inszeniert – zwei Tage des Festivals. Eine Magic Butter Show und ein virtuos von Andrea Post mit Musikbegleitung erzählter „Eisenhans“ samt Musik sorgten dafür, dass selbst der künstlerischen Leiterin Susi Claus „die Spucke wegbleibt“. Der Samstagnachmittag stand ganz im Zeichen der Zeitgeschichte: Eine Führung durch das jüdische Viertel Hohenems und das berührende Stück der Formation Artisanen, „Anne Frank“ zog das Publikum in den Bann.

Schwein, Weib und Gesang!
An Christi Himmelfahrt (26.5.) sorgt das Theater Fleisch + Pappe nachmittags mit „Frederick“ für entzückte Kinderaugen, am Abend mit „Schwein, Weib und Gesang“ für Erwachsenenunterhaltung. Mit derselben Produktion wird erstmals in der Geschichte von Homunculus auch ein Gastspiel in einer anderen Gemeinde gegeben: Am Samstagabend gastiert die Produktion am 28. Mai 2022 im Gemeindesaal Doren. Mit den großartigen „Geschichten gegen die Angst“ und „Der Fall Hamlet“ verabschiedet sich Homunculus 31 am Freitag, den 27. Mai aus Hohenems – bis es nächstes Jahr wieder heißt: Bühne frei für Puppen und Poesie.

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