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Energiekrise: Rheindamm als Zentralheizung fürs Land

Joachim Mangard (VOL.AT) joachim.mangard@russmedia.com
Eine Vorarlberger Chance für Energieautonomie? Das Projekt von Markus Niederdorfer stößt bislang bei den Verantwortlichen auf taube Ohren.

Seit Jahren versucht Markus Niederdorfer beim Land Vorarlberg einen Fuß in die Tür zu bekommen. Angesichts der aktuellen Energiekrise richtet er in Form eines ambitionierten E-Mails einen erneuten Hilferuf an die Politik und die Verantwortlichen, die mit der Umsetzung von RHESI beauftragt sind, um im Zuge des Jahrhundertprojekts sein System "Flood Protect" umzusetzen. Ein System, das Hochwasserschutz, Photovoltaik und Wärmespeicherung kombiniert. Hier ein Auszug aus dem Schreiben des innovativen Projektstellers, das u.a. an den Bundespräsidenten, Kanzler, verschiedene Ministerien und Kammern sowie die Verantwortlichen des Landes Vorarlberg adressiert wurde:

Markus Niederdorfer zu Gast bei VOL.AT.

"Ein Hilfeschrei in Richtung der Umwelt und der Klimakrise. Ein Hilfeschrei von mir persönlich an Sie persönlich, und auch im Rahmen Ihrer persönlichen Verantwortung zum wahrscheinlich wichtigsten Thema unserer Zeit.

Der Hilfeschrei um einen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, weg vom Erdgas aus Russland, vom Fracking-Gas aus den USA, vom Atomstrom aus Frankreich ist derzeit weltweit unüberhörbar. Ein Hilfeschrei von vielen, deren Wohlstand seit der industriellen Revolution auf der Ausbeutung von Rohstoffen anderer Länder und Volker aufgebaut war und ist.

Die Ereignisse überschlagen sich, alle wollen den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und anderen 'schmutzigen' Technologien. Es wird jedoch leider nicht so schnell gehen, wie wir alle uns das wünschen und erhoffen. Leider wurde viel zu lange nichts oder zu wenig getan, es war halt bequemer im Winter wie gewohnt den Gashahn aufzudrehen."

Niederdorfer erklärt sein Energiespeicher-System

Gerade angesichts der aktuellen Situation rund um den Ukraine-Konflikt und der Abhängigkeit von russischem Gas oder ausländischen, fossilen Energieanbietern wäre das richtungsweisende Projekt von Markus Niederdorfer ein Schritt in Richtung Energieautonomie. Grob umrissen kombiniert Flood Protect ein adaptives Hochwasserschutzsystem mit Photovoltaik und einem in z.B. in den Rheindamm integrierten Energiespeicher, der als Fernwärme genutzt werden könnte und heimische Haushalte versorgen soll.

Adaptiver Hochwasserschutz

Neben der Energie-Komponente bietet sich mit Flood Protect, wie der Name schon sagt, die Chance, einen Hochwasserschutz zu installieren, der sich aufgrund des archimedischen Prinzips automatisch dem Wasserstand anpasst und bei fallendem Pegelstand wieder in den Boden versinkt.

Niederdorfer hofft auf
Umsetzung einer Versuchsanlage

Um sein Projekt auf Herz und Nieren zu prüfen, bedarf es einer Probe aufs Exempel. Seit Jahren versucht Markus Niederdorfer, dies in die Tat umzusetzen und sieht mit RHESI die ideale Chance dazu. Auf einer Strecke von rund 100 Meter könnte man zum Beispiel in Koblach sein Projekt versuchsweise realisieren, bis dato fehlt es einzig und allein an den Mitteln.

Flood Protect: Interesse der
Politik hält sich in Grenzen

Für Unverständnis sorgt beim innovativen Tüftler das bisherige Gebaren der Verantwortlichen. Angesichts der aktuellen Lage auf dem globalen Energiemarkt sieht der Feldkircher die Umsetzung seines Projektes für eine Chance, die es jetzt zu ergreifen gilt. Es bleibt aber abzuwarten, ob sich die Politik von dem Projekt, das eigentlich schon seit 2013 auf Realisierung hofft, überzeugen lässt.

Weitere Infos zum Projekt findet man hier.

(VOL.AT)

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