Adlerzählung 2022: Bestände im Vorjahr rückläufig

Trotz steigender Brutbestände sind die Ergebnisse nach einem Rekordbestand im Vorjahr rückläufig (628 Kaiseradler, 2021: 763), berichtete BirdLife Österreich.
Dieser Trend spiegelt sich auch in Österreich wider (53 Kaiseradler, 2021: 65). Unter Berücksichtigung der Umweltbedingungen in der Zählperiode sei allerdings von einem stabilen bis zunehmenden Kaiseradlerbestand auszugehen. Im gesamten pannonischen Raum wurden im Jänner außerdem mindestens 1.302 Seeadler, 16 außeralpine Stein- und acht Schelladler registriert sowie 13 weitere Greifvogelarten.
Adlerzählung 2022: Bestände im Vorjahr rückläufig
"Wir sehen bei allen erfassten Adlerarten im pannonischen Raum heuer leichte Rückgänge", berichtete Greifvogelexperte Matthias Schmidt von BirdLife Österreich. "Solche Schwankungen sind allerdings für Winterbestände typisch und neben der jährlich unterschiedlichen Nahrungssituation für die Vögel auch durch die Witterung während der Erhebungen verursacht." Daher sei es notwendig, überregionale, mehrjährige Zeitreihen zu betrachten. Hier zeige sich trotz der jährlichen Schwankungen ein klar positiver Trend, nicht zuletzt auch zurückzuführen auf Schutzbemühungen vieler Organisationen.
Greifvogelbestände in Österreich mit Streckenzählungen erhoben
In Österreich wurden die Greifvogelbestände in Form von Streckenzählungen mit einer Gesamtlänge von über 1.100 km erhoben. Gegenüber den Vorjahren wurden nicht nur weniger Kaiser-, sondern auch weniger Seeadler (78, 2021: 105) dokumentiert. "Diese Schwankungen sind zunächst kein Grund zu Sorge", betonte Schmidt. Gerade in Wintermonaten seien viele Greifvögel hochmobil und reagieren sehr rasch auf Umweltveränderungen: Besenderte Kaiseradler zeigen, dass in kürzester Zeit große Distanzen zurückgelegt werden, um günstige Nahrungsgebiete zu erkunden.
Kaiseradler hatte einen schlechten Stand in Europa
Der Kaiseradler (Aquila heliaca) hatte in den vergangenen beiden Jahrhunderten einen schlechten Stand in Mitteleuropa und wurde rigoros verfolgt. Ende der 1980er-Jahre lebten nur noch wenige Dutzend Paare in Ungarn und der Slowakei. Durch intensive Schutzbemühungen erholten sich die Bestände. Ende der 1990er-Jahre kehrte der Herrscher der Lüfte als Brutvogel nach Österreich zurück, wo er knapp 200 Jahre als ausgestorben galt. Im Jahr 2021 brüteten wieder 30 Paare in Österreich.
(APA/Red)
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