Die Omikron-Welle hat Österreich derzeit fest im Griff, fast täglich werden neue Rekorde an Neuinfektionen gebrochen. Am Freitagvormittag waren es 38.631 - Tendenz steigend. Public-Health-Experte Armin Fidler sprach in "Vorarlberg LIVE" über die Auswirkungen der hochinfektiösen Variante und wann mit einer Entspannung zu rechnen ist.
Text von Birgit Entner-Gerhold/VN
Es war wieder ein Tag der Rekorde. 38.361 Neuinfektionen binnen 24 Stunden wurden am Freitag österreichweit gemeldet. In Vorarlberg waren es mit 1823 so viele wie noch nie. 16.450 Personen im Land sind infiziert - also jeder 25. oder vier Prozent. Dennoch werden die Maßnahmen weiterhin in Frage gestellt. Landeshauptmann Markus Wallner plädiert dafür, die 2G-Regel ehestmöglich auslaufen zu lassen. Auch die Sperrstunde gehöre nach hinten verlegt.
Video: Gesundheitsexperte Armin Fidler zur aktuellen Corona-Lage
Letzterem stimmt Gesundheitsexperte Armin Fidler zu. Die frühe Sperrstunde mindere das Risiko nicht besonders. Vor allem wenn sich Menschen schon in einem Restaurant befänden, mache es keinen Unterschied ob sie nun bis 22 Uhr oder etwas länger blieben, sagt er bei Vorarlberg LIVE. Die anderen Maßnahmen hält Fidler jedoch weiterhin für angebracht. Bei der 2G-Regel müsse man vorsichtig sein. Es handle sich schließlich auch um ein Signal, dass wir die Impfung brauchen. "Das sehen wir in den Krankenhäusern." Derzeit müssen in Vorarlberg acht Personen intensivmedizinisch betreut werden. Alle von ihnen verfügen über keinen ausreichenden Impfschutz.
Video: Armin Fidler über sinnvolle Schutz-Konzepte nach der Omikron-Welle
Der Experte ist auch Teil der Coronakommission, die in ihrem jüngsten Bericht davor warnt, vorschnellen Öffnungsschritte zu setzen: "Sie bergen nach wie vor das Risiko der Gefährdung des Gesundheitssystems."
Druck auf Normalstation steigt
Über die hohen Infektionszahlen ist Fidler nicht überrascht. "Wir wussten, dass es sie geben wird. Wahrscheinlich haben wir den Gipfel auch nicht erreicht." Die gute Nachricht sei, dass die Omikron-Variante milder verlaufe. Die Intensivzahlen seien gering. "Allerdings steigen langsam die Einlieferungen bei den Normalbetten." Die Coronakommission geht davon aus, dass bei einer Auslastung von österreichweit rund vier Prozent erste Einschränkungen in der Regelversorgung eintreten. Das wären rund 1500 belegte Betten durch Covid-Patienten. Aktuell liegt die Zahl bei 1220, in Vorarlberg befinden sich derzeit 53 Personen auf Grund ihrer Coronaerkrankung auf der Normalstation.
Video: Armin Fidler über den Umgang mit dem Virus und die dritte Impfung
Booster ausschlaggebend
Fidler appelliert an alle, sich die dritte Impfung zu holen. Man könne sich nicht aussuchen, wie eine Infektion verlaufe. Daher sei es wichtig, gut vorbereitet - also geimpft - zu sein. Die Impfung spiele nicht nur heute eine Rolle, sondern auch, wenn sich die Pandemie in ein endemisches Geschehen wandle. "Der Schutz wird immer noch die Impfung sein, vor allem für ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankung." Auch Junge würde das Virus erwischen. Viele würden mehrere Tage krank im Bett liegen. "Man muss sich nur vorstellen, wie schwer der Verlauf ohne Impfung wäre."
Die gesamte Sendung:
Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.
(VOL.AT)
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