Zu erschöpft um zu leben: 25.000 Österreicher leiden am Fatigue-Syndrom

Viele können nur noch wenig oder gar nicht mehr arbeiten, schaffen es nicht mehr einzukaufen, die Wohnung zu putzen. Ein Spaziergang kann ebenso anstrengend sein wie Zähneputzen oder Spazierengehen. Die Rede ist vom Chronischen Fatigue-Syndrom, einer Krankheit, über die Mediziner bislang wenig wissen. Die Forschung zu Long Covid könnte das ändern, schreibt das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau".
Lernen, mit minimaler Energie zu haushalten
Die Österreichische Gesellschaft für ME/CFS schätzt in ihrem "ME/CFS Report Österreich 2021" die Zahl der in Österreich vom Chronischen Fatigue-Syndrom Betroffenen auf mindestens 25.000. Viele von ihnen sind so schwer krank, dass sie das Haus nicht mehr verlassen können. Manche sind bettlägrig. Es gibt keine zugelassene Therapie, keinen Biomarker, der die Krankheit anzeigt. Und nur Theorien, wie sie entsteht und Beschwerden verursacht.
Bislang werden bei Fatigue vor allem Arzneien verschrieben, die Symptome wie Kopfschmerzen lindern. Mittels Entspannungstechniken lernen Patienten und Patientinnen, wie sie zur Ruhe kommen, besser schlafen können und mit ihrer minimalen Energie haushalten. Pacing heißt das: Erkrankte beobachten genau, wann ihre Einbrüche auftreten. Und bauen dann selbst zwischen den geringsten Anstrengungen ausreichend Pausen ein. Wichtig für Betroffene ist zudem, dass sie und ihr Umfeld unterstützt werden.
ME/CFS-Symptome bei Long Covid-Erkrankten
Inzwischen gibt es Behandlungsansätze mit neuen Arzneien. In kleinen Studien schienen sie teils zu wirken. Gelingt es, die Pharmaindustrie ins Boot zu holen, könnte es in drei Jahren zugelassene Medikamente geben, schätzen Experten. Diese Präparate werden aktuell besonders dringend benötigt: Etwa jeder zehnte von Long Covid Betroffene erfüllt die Kriterien von ME/CFS. Was Menschen mit Chronischem Fatigue-Syndrom Hoffnung macht: Von den derzeit intensiv betriebenen Forschungen zu Long Covid könnten auch sie profitieren.
Hilfe und Infos für Betroffene gibt's im Internet bei der Österreichischen Gesellschaft für ME/CFS unter https://cfs-hilfe.at.
(red)
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