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Christbäume im Check: Teils belastet mit Pestiziden und Arbeitsausbeutung

Christbäume werden teils aus dem Ausland importiert und sind mit Pestiziden belastet - da ist Vorsicht beim Kauf geboten
Christbäume werden teils aus dem Ausland importiert und sind mit Pestiziden belastet - da ist Vorsicht beim Kauf geboten ©Pexels/cottonbro (Sujet)
Über 250.000 Christbäume in Österreich stammen aus zweifelhafter Quelle, wie die Bürgerinitiative oekoreich nach einer aktuellen Recherche zu Herkunft und Qualität von Weihnachtsbäumen offenlegt.
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Die Bürgerinitiative oekoreich hat sich in einer aktuellen Recherche der Herkunft und Qualität von Weihnachtsbäumen gewidmet. Der Großteil der in Österreich in Heimen aufgestellten Christbäume stammt aus österreichischem Anbau, geliefert von über 1.000 Kleinbauern. Mehr als 50 Prozent der gesamten Anbaufläche von rund 3.500 Hektar befindet sich in Niederösterreich, Platz zwei belegt die Steiermark.

10 Prozent der hier verkauften Christbäume sind Import-Ware

Doch rund 10 Prozent, das entspricht etwa 250.000 Bäumen, werden importiert. Sie stammen meist aus Dänemark, Deutschland oder Polen und von Konzernen. Wie die Recherche zeigt, steckt hinter der Import-Tanne oft auch Arbeitsausbeutung in Ländern wie Georgien, wo die Samen für die Bäume gewonnen werden. Bei ihrem Anbau kommen massenhaft Pestizide zum Einsatz, die sich katastrophal auf das Ökosystem auswirken.

Pestizidbelastete Christbäume aus Dänemark und Deutschland

Ein schneller Check der Bürgerinitiative hat zudem ergeben, dass etwa in der großen Garten-Center-Kette "Dehner" in Österreich ausschließlich Import-Weihnachtsbäume verkauft werden. Sie stammen just aus den Ländern, in denen die Kritik am lautesten ist, etwa aus Dänemark. Doch auch Untersuchungen aus Deutschland, dem zweiten Hauptimportland der Kette, haben gezeigt, dass die Weihnachtsbäume oft pestizidbelastet sind. Billiger sind die angebotenen Bäume deswegen dennoch nicht, im Vergleich etwa mit den Angeboten von Baumärkten mit rein österreichischer Ware, sind sie trotzdem teurer.

Christbaum-Check: "Finger weg von ausländischen Tannen"

"Hunderttausende Bäume aus fragwürdigen Quellen, belastet mit Pestiziden und einer dubiosen Entstehungsgeschichte, kommen zu Weihnachten in heimische Haushalte - ohne, dass die Menschen es überhaupt erfahren. Es ist bedauerlich, dass auch große Unternehmen bei Weihnachtsbäumen auf Importware setzen. Unsere Bauern haben hervorragende Bäume anzubieten, wir können daher nur dazu aufrufen die Finger von der ausländischen Tanne zu lassen. Es ist auch besser für die Umwelt, wenn man zu einem österreichischen Weihnachtsbaum greift" so Sebastian Bohrn Mena, Sprecher der Bürgerinitiative oekoreich.

(Red)

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