B.1.1.529 könnte anderen Zelleingang nutzen

iese vage Vermutung äußerte der Virologe Florian Krammer auf Twitter und am Freitag der Gesundheitsexperte Thomas Czypionka vom Institut für Höhere Studien (IHS) gegenüber Journalisten. Die Einreiseverbote seien nun die "richtige Maßnahme".
Neue Corona-Variante mit 32 Mutationen im Spike-Protein
Die mit 32 Mutationen im Spike-Protein ausgestattete neue Variante hat alleine zehn Mutationen in jenem Erbgut-Teil, der den Bauplan für jene Stelle am Protein liefert, mit der das Virus an menschlichen Zellen andockt (rezeptorbindende Domäne oder RBD). Das ist deutlich mehr als die aktuell dominante Delta-Variante, wie südafrikanische Forscher am Donnerstag erklärten. Dieser neuralgische Teil im S-Protein, den das Virus zum Eintritt über den AC2-Rezeptor in menschliche Zellen nutzt, präsentiert sich also sehr stark verändert.
"Ich frage mich, ob es noch an ACE2 bindet", so der an der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York tätige Krammer. "Die Oberfläche der RBD, die an ACE2 bindet, ist fast komplett ausgetauscht", konstatiert auch der Genetiker Ulrich Elling in einem Tweet und befürchtet, dass dies Einfluss auf die Fähigkeit des Erregers haben könnte, die Immunabwehr zu umgehen, sowie zu veränderter Übertragbarkeit und Symptomatik führen könnte. Die Experten weisen jedoch darauf hin, dass hier wichtige Labordaten noch ausständig sind.
Ausbreitung trotz warmer Temperaturen
Für Czypionka ist frappant, dass sich die Variante in Südafrika ausbreitet, obwohl dort gerade Frühling herrscht: "Da müssten wir eigentlich eine Entspannung haben." Dazu kommt, dass sich in der Region eigentlich eine relativ hohe natürliche Immunität gegenüber den bisherigen Varianten eingestellt haben dürfte, weil viele Menschen schon in der Vergangenheit Covid-19 durchgemacht haben. Was B.1.1.529 für den Impfschutz bedeutet, sei unklar. Es weise aber vieles darauf hin, dass dieser schwächer sein könnte. "Allerdings ist auch relevant, ob sich diese Variante fitter als Delta ausbreiten kann. Das wird sich im Realitätstest noch zeigen. Wenn das der Fall ist, wäre das sehr, sehr ungünstig für den weiteren Pandemieverlauf", sagte Czypionka in einem vom IHS veranstalteten Pressegespräch.
(APA/Red)
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