Im Jahr 2017 soll ein in der Immobilienbranche tätiger Geschäftsmann den 46-jährigen Kriminalbeamten für – wie es in einer justiziellen Anordnung heißt – “die pflichtwidrige Vornahme oder Unterlassung noch festzustellender Amtsgeschäfte” bezahlt haben, wobei diese auf das Ermittlungsverfahren gegen Mensdorff-Pouilly bezogen waren.
Der Geschäftsmann soll in einer Einvernahme beim Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung (BAK) den Zahlungsfluss zugegeben haben. Dabei war der unter Bestechlichkeitsverdacht geratene Kriminalist dienstlich nicht mit der Causa Mensdorff-Pouilly befasst. Dennoch wurde Mitte Jänner 2019 am Arbeitsplatz des inzwischen außer Dienst gestellten Beamten ein Datensatz mit Schriftsätzen aus dem Verfahren gegen den Lobbyisten gefunden, gegen den seit Jahren im Zusammenhang mit der Eurofighter-Beschaffung wegen möglicher Bestechung, Geldwäscherei und Untreue ermittelt wird.
Die WKStA wollte die Informationen der APA nicht offiziell bestätigen. “Im Hinblick auf das laufende Ermittlungsverfahren und um dieses nicht zu gefährden, geben wir dazu keine Stellungnahme ab”, stellte Behördensprecher Rene Ruprecht am Freitag fest. Ob und inwieweit der Polizist – allenfalls eigenmächtig – Ermittlungsschritte in der Causa Mensdorff-Pouilly gesetzt oder solche torpediert hat, wollte Ruprecht folglich nicht beantworten.
(APA)
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