Rankweil. Moldawien, oder Moldau wie das Land eigentlich korrekterweise heißt, ist das ärmste Land Europas. Mit knapp 2000 Dollar Bruttoinlandsprodukt pro Kopf liegt es weltweit gerade einmal auf Platz 128 (Vergleich: Österreich liegt mit knapp 50.000 Dollar auf Platz 11). Das monatliche Durchschnitteinkommen beträgt rund 150 Euro, eine Durchschnittspension 30 Euro. Bereits jeder vierte Moldauer arbeitet im Ausland, dem Land entschwinden die Arbeitskräfte.
Der ehemaliger Rankweiler Bürgermeister Hans Kohler versucht seit Jahren, die Lage in der Republik Moldau zu verbessern. Sein Ansatz ist dabei jener die Strukturen auf Gemeindeebene und die Zivilgesellschaft zu stärken. Ehrenamtliche und freiwillige Arbeit sind in Moldau kaum vorhanden. Begonnen hat Kohler auf Ebene der Feuerwehr. Bereits seit dem Jahr 2013 sammelt er ausrangierte Feuerwehrfahrzeuge in Vorarlberg und überstellt diese nach Moldau. Insgesamt 36 Autos haben so ebenso dankbare Abnehmer bekommen, wie zahlreiche andere Ausrüstungsgegenstände. Im selben Zuge wurde mit dem Aufbau eines Systems von freiwilligen Feuerwehren begonnen, in Moldau kannte man bisher nur staatliche, schlecht ausgerüstete Berufsfeuerwehren. So sind mittlerweile neun Feuerwehren gegründet und ausgestattet worden, mit engagiert dabei mehr als 100 Menschen aus dem ganzen Ländle. Darüber hinaus veranstaltet Kohler Gemeindeentwicklungsseminare zum Thema Freiwilligenarbeit, die bei zahlreichen Bürgermeistern auf großes Interesse stoßen.
Dieses Jahr bewältigte ein acht Auto starker Feuerwehrtross die rund 2000 Kilometer lange Reise, mit dabei knapp 20 Feuerwehrleute und Organisationsmitglieder. Diese opferten einen Teil ihres Urlaubs und verteilten die Fahrzeuge in Moldau. Geschlafen wird stets in einfachsten Verhältnissen, das Essen wird von daheim mitgenommen. Dietmar Mathis, drehte einen Dokumentarfilm, der im Alten Kino Rankweil gezeigt wurde, im Vorfeld berichtete Kohler über die Republik Moldau und sein Projekt. Vom Film und von der nachhaltigen Arbeit von Kohler überzeugten sich unter anderem Landesrat Christian Gantner, die beiden Gemeinderäte Helmut Jenny, Christoph Metzler, sowie zahlreiche Feuerwehrmitglieder. CEG
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