Greenpeace verteilte abgelaufenes Joghurt auf der Mariahilfer Straße in Wien
Die Österreicher kaufen im Jahr rund 600 Millionen Becher an Joghurt, davon werden 25 Millionen ungeöffnet weggeschmissen. Hauptgrund ist neben falscher Lagerung das scheinbar willkürlich angesetzte Mindesthaltbarkeitsdatum, berichtete Greenpeace.
“Keinen Unterschied” beim abgelaufenen Joghurt geschmeckt
“Ich habe keinen Unterschied geschmeckt”, urteilte eine Passantin bei der Verteil-Aktion auf der Mariahilfer Straße. Mit der Aktion “Rettet das Joghurt” soll auf Lebensmittelverschwendung durch das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) aufmerksam gemacht werden.
Fußgänger sollten auf der Mariahilfer Straße geschmacklich herausfinden, ob das Joghurt das MHD bereits überschritten hatte, oder frisch aus dem Supermarkt kam. Nunu Kaller, Konsumentensprecherin bei Greenpeace Österreich, sagte: “Mit der Aktion wollen wir zeigen, dass Lebensmittel, auch wenn sie das Mindesthaltbarkeitsdatum bereits überschritten haben, gut und genießbar sind.”
Greenpeace kritisiert kurz angesetztes Mindesthaltbarkeitsdatum
Laut Greenpeace ist das MHD eine Garantie des Herstellers, dass das Produkt bei ordnungsgemäßer Lagerung (noch verschlossen) mindestens bis zu diesem Zeitpunkt genießbar ist. Dieses Datum liegt meist zwischen 30 und 45 Tagen ab Produktionsdatum, habe jedoch nichts mit dem tatsächlichen Datum zu tun, ab dem das Produkt verderben könnte.
“Wenn das Joghurt richtig gelagert wird, kann es sogar mehrere Monate nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums gegessen werden”, betonte Kaller. Greenpeace fordert einheitliche realistische Lagertests für Hersteller, nach denen das MHD festgelegt wird.
Joghurt-Aktion auf Mariahilfer Straße ein voller Erfolg
Die Joghurtaktion kam bei Passanten jedenfalls gut an. Nicht wenige hielten das abgelaufene Joghurt für frisch. Eine Passantin meinte: “Ich habe keinen Unterschied geschmeckt. Diese Verkostung zeigt den Menschen hoffentlich, dass viel zu viele Lebensmittel einfach weggeworfen werden – obwohl sie noch genießbar sind”.
Greenpeace empfiehlt, im Zweifelsfall an dem frisch geöffnetem Lebensmittel einen Geruchs- und Geschmackstest durchzuführen, um sicher gehen zu können, ob das Produkt noch genießbar ist.
(apa/red)
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