Das erwartet euch in der dritten Staffel von "Better Call Saul"

Acht Jahre sind seit dem ersten Auftritt von Saul Goodman in der zweiten Staffel von “Breaking Bad” (2008-2013) vergangen. Der kriminelle Strafverteidiger avancierte zu einem der Publikumslieblinge der Kultserie – und erhielt nach deren Ende mit “Better Call Saul” sein eigenes Spin-off. Im Wüstenstaat New Mexico sechs Jahre vor seiner Begegnung mit Drogendealer Walter White (Bryan Cranston) angesetzt, erzählt das Prequel vom kauzigen Pflichtverteidiger und Pechvogel Jimmy McGill, der sich früher oder später der dunklen Seite zuwenden und das Pseudonym Saul Goodman annehmen wird. Wie zuvor wird der Streamingdienst Netflix ab kommender Woche jeden Dienstag – und damit einen Tag nach der US-Erstausstrahlung auf AMC – eine neue Folge veröffentlichen.
Jimmy wird zu Saul
“In der dritten Staffel kommt Saul Goodman erstmals zum Vorschein – aber noch nicht in der Version, die man aus ‘Breaking Bad’ kennt”, erzählt Odenkirk im Gespräch mit der APA und anderen Medienvertretern in Berlin. “In der Art und Weise, wie er sich präsentiert, wird Jimmy bereits zu Saul, wenn auch nur für kurze Zeit. Innerlich aber rückt er dem, was Saul ausmacht, bereits gefährlich nahe.” Auch abseits des titelgebenden Antihelden dringt “Better Call Saul” zunehmend ins “Breaking Bad”-Universum vor, kommt mit Gustavo Fring (gespielt von Giancarlo Esposito) doch einer der wichtigsten Antagonisten von Walter White ins Spiel. “Gus ist zurück und wir lernen mehr über den Aufbau seines Drogenimperiums”, verrät Odenkirk, der zum Staffelende einen “Domino-Effekt” ankündigt. Darüber hinaus werde es nicht mehr lange dauern, bis die Wandlung von Jimmy zu Saul vollzogen ist.
Staffel umfasst zehn Folgen
Zu wissen, dass es mit dem gutmütigen Jimmy böse enden wird, macht den Reiz der Serie von Vince Gilligan und Peter Gould aus, die stimmig zwischen klamaukiger Comedy und düsterem Drama wechselt und sich für die Entwicklung ihres Protagonisten sehr viel Zeit lässt. Am Ende von Staffel Zwei nimmt Chuck (Michael McKean), der seinem jüngeren Bruder Jimmy seit jeher Steine in den Weg legt, ebendiesen heimlich dabei auf, als er ein Verbrechen eingesteht. Die Nachwirkungen des beispiellosen Verrats stellen zu Beginn der dritten Staffel, die wie die Vorgänger zehn Folgen umfasst, die neue Kanzlei und Beziehung von Jimmy und Kim (Rhea Seehorn) auf eine harte Probe.
Der Wendepunkt, sagt Odenkirk, erfolgt in der zweiten Hälfte der neuen Staffel, als Jimmy etwas tut, das nicht zu ihm, sondern zu Saul passt. “Bis zu diesem Punkt setzt Jimmy ja immer wieder Aktionen, die schlicht nicht gut durchdacht sind und deshalb Menschen schaden – aber das passiert ihm, es ist Kollateralschaden”, erläutert Odenkirk. “In diesem Fall jedoch ist es intendiert, er agiert rücksichtslos. Das macht Saul für mich aus: Er benutzt die Menschen, um selbst am besten auszusteigen – und er ist sich dessen voll uns ganz bewusst.”
Welche Rolle mag Odenkirk mehr?
Zwar habe es stets Spaß gemacht, Saul Goodman zu spielen, betont Odenkirk – diesen “Manipulator, der Menschen wie Figuren auf einem Schachbrett bewegt”. Legendär sind Goodmans Monologe aus “Breaking Bad”, mit denen er sein ahnungsloses Gegenüber um den Finger wickelt. “Für mich waren es vielmehr Dialoge mit den Augen der anderen Person – der man dabei zusieht, wie sie langsam in die Richtung geht, in die ich sie dränge.” Jimmy aber liege ihm viel mehr am Herzen. “Es ist dazwischen zwar erleichternd, eine komödiantische Szene zu spielen – ich genieße es dann, kurz durchzuatmen”, sagt Odenkirk. “Aber die lohnendsten Szenen sind die tragischen Momente mit Jimmys Bruder Chuck oder mit Kim, weil ich komplett in sie eintauchen muss. Man verliert sich dabei ein wenig, und das ist eine unglaubliche Erfahrung.”
Mit einem Hintergrund in Stand-Up-, Sketch- und Improvisations-Comedy sei Odenkirk, der als Zweitältester von sieben Kindern in einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Illinois aufgewachsen ist, das nicht gewohnt. Eine komödiantische Darstellung sei stets auch Persiflage – und der Darsteller distanziere sich dadurch immer ein wenig von seiner Performance. “Beim Drama aber muss man der realen Welt ein wenig entfliehen, um die Szene so wahrhaftig wie möglich zu spielen”, sagt Odenkirk, dem Jimmy sehr leidtut. “Er ist voller Hoffnung und ich weiß, dass er sein Ziel, positive Anerkennung von seinem Bruder zu erhalten, nicht erreichen wird.” Odenkirk selbst kümmere sich “nicht mal annähernd so sehr” wie Jimmy um die Meinung anderer. “Vielleicht läuft ja was falsch mit mir, nicht mit ihm.”
(APA)
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