Mit sechs Punkten wäre die Weltmeisterauswahl nach der Partie im Stade de France von Saint-Denis in jedem Fall Gruppendritter und würde auch zu den vier besten Drittplatzierten gehören. Diese qualifizieren sich erstmals bei einer EM auch für die K.o.-Phase.
Gruppensieg erst in letztem Gruppenspiel möglich
Den Gruppensieg kann das Team von Bundestrainer Joachim Löw allerdings noch nicht perfekt machen, da es bei einer möglichen Niederlage im letzten Gruppenspiel gegen Nordirland noch zu einem Direktvergleich mit den Briten und Polen kommen könnte.
Bei einem Remis müsste in den kommenden Tage gerechnet werden, ob man mit vier Punkten auch schon sicher zumindest zu den vier besten Gruppendritten gehört. Bei einer Niederlage muss Deutschland in jedem Fall bis zum letzten Gruppenspiel am Dienstag im Pariser Prinzenpark gegen Nordirland warten.
Deutsche sind gewarnt
Der Weltmeister ist gewarnt. Auf dem anvisierten Weg ins Achtelfinale der Fußball-EM trifft Deutschland auf Polen. Das Gipfeltreffen der in Gruppe C zum Auftakt siegreichen Teams ist auch ein Duell zweier Bekannter. In der Qualifikation für die EURO in Frankreich mussten sich die Deutschen den Polen um deren Starstürmer Robert Lewandowski einmal geschlagen geben.
Am Donnerstag will die DFB-Elf im EM-Risikospiel diesen Makel ausbessern. Für die deutschen Nationalspieler ist die erste Reise nach Paris auch ein Trip in die Vergangenheit. Erstmals nach der Terrornacht vom 13. November 2015 kehren sie ins Stade de France von St. Denis zurück. Beim 0:2 im Testspiel gegen Frankreich hatte es bei Anschlägen auch im Umfeld des Stadions insgesamt 130 Todesopfer gegeben.
“Man hat das im Hinterkopf”, sagte Torhüter Manuel Neuer zu den schrecklichen Erinnerungen. Das Weltmeisterteam hatte die gesamte Nacht im Stadion verbracht und war am Morgen nach dem Spiel überstürzt heimgereist. Bundestrainer Joachim Löw sprach von einem “Schockerlebnis”, an ein Trauma aber glaubt er nicht: “Das ist aufgearbeitet innerhalb der Mannschaft.” Sieben Monate später soll die Arena dem Titelmitfavoriten in besserer Erinnerung bleiben.
Polens Torwart angeschlagen
“Das wird schon ein vorentscheidendes Spiel, klar”, sagte Löw zur Einordnung der Partie zwischen den Siegern der ersten Runde. Deutschland schlug die Ukraine 2:0, Polen gewann gegen Nordirland 1:0. Vor dem 21. Aufeinandertreffen der beiden Auswahlen hat Deutschland die Nase klar voran. Lediglich einmal setzte sich Polen durch, dieser Erfolg ist jedoch nicht lange her. Im Oktober 2014 feierten die Weiß-Roten einen umjubelten 2:0-Heimsieg.
Robert Lewandowski traf damals nicht. Polens Kapitän flößt dennoch am meisten Respekt ein, auch wenn ihn seine Teamkollegen beim FC Bayern – neben Neuer auch Jerome Boateng, Mario Götze, Joshua Kimmich und Thomas Müller – genau kennen. Lewandowski wusste um die Stärke der Deutschen, betonte aber auch: “Alles kann in diesem Turnier passieren.” Für seine Polen gelte es, mit Selbstbewusstsein aufzutreten. “Wenn wir eine Chance bekommen, können wir etwas schaffen.”
Ob es Polens Torhüter Wojciech Szczesny bis zum Spiel schafft, bleibt fraglich. Szczesny, der beim Sieg gegen den Weltmeister eine Klasseleistung zeigte, hatte sich gegen die Nordiren am Oberschenkel verletzt. Als Ersatz für den Roma-Profi stünde Lukasz Fabianski von Swansea City parat. Mit Kampfansagen hielten sich die Polen zurück. Auch Verbandschef Zbigniew Boniek wollte “keine großen Töne spucken, sondern nur an das nächste Spiel denken”.
Bei Deutschland könnte sich der wieder einsatzbereite Mats Hummels nur auf der Bank wiederfinden. Sein Ersatzmann Shkodran Mustafi glänzte gegen die Ukrainer auch als Torschütze. Löw hat demnach keine Not, Umstellungen vorzunehmen. Kapitän Bastian Schweinsteiger könnte wieder als Joker ins Spiel kommen.
Dass Polen nicht nur aus Lewandowski alleine besteht, war man sich im deutschen Lager klar. Das Siegestor gegen die Nordiren schoss der starke Arkadiusz Milik von Ajax Amsterdam. Für DFB-Torhüter Neuer sind die Polen vor allem so gefährlich, weil sie “den Lewy vorne drin haben als Weltklasse-Stürmer, aber auch andere starke Spieler.” Sein Vordermann Jerome Boateng klang ähnlich: “Wir müssen vorsichtig sein. Sie haben gute Angreifer – und nicht nur Lewandowski.”
(APA/dpa)
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