Mann wurde nie geboren - und zeugte dennoch ein Kind

“IFL Science” berichtet von einem Fall, der zuerst unglaublich klingt. Von Anfang an: Ein Paar aus den USA wünschte sich ein zweites Kind. Es wandte sich an eine Kinderwunschklinik, um eine künstliche Befruchtung vornehmen zu lassen. Das Sperma des Mannes wurde dort aufbereitet. Die Befruchtung lief nach Plan, und neun Monate später kam das Baby zur Welt. Allerdings stellte sich laut Bericht von “focus.de” heraus, dass die Blutgruppen des Kindes nicht zu den Eltern passen. “Beide Eltern haben A, aber das Kind hat AB”, erklärt Barry Starr, Genetiker an der Stanford University dem Portal “IFL Science”. Das ist in äußerst seltenen Fällen denkbar. Um sicher zu gehen, machte der Vater einen Vaterschaftstest. Das Ergebnis war eindeutig: Der US-Amerikaner ist nicht der Vater. Weitere Tests brachten immer und immer wieder exakt das gleiche Ergebnis, Fehler ausgeschlossen. Natürlich drängten sich nun Fragen auf – die Eltern mutmaßten, dass die Klinik Sperma-Proben vertauscht hatte.
Experten standen vor Rätsel
Die Klinik prüfte ihre Unterlagen. War tatsächlich ein Fehler passiert? Doch auch die Klinik konnte nachweisen, dass sie nicht gepfuscht hatte. Die Ärzte und Experten waren ratlos. Sie verwiesen das Paar an Wissenschaftler. Diese grübelten über dem Fall. Die Eizelle war eindeutig mit dem Sperma des Mannes befruchtet worden – dennoch war er nicht der Vater. Wie war so etwas möglich? Schließlich hatte der Genetiker Barry Starr eine Vermutung. Das Kind sei durch eine “Chimäre” – ein Individuum mit unterschiedlichen Genen – zustande gekommen. Dies könne laut eines von “focus.de” zitierten Experten dadurch entstehen, dass von Zwillingsembryos lediglich einer weiterlebt und der andere “seinem Zwilling ein paar Zellen spendiert”. Das äußerst seltene Phänomen heißt in der Wissenschaft feto-fetale Transfusion.
Onkel und Vater zugleich
Die These mutet abenteuerlich an. Das Wissenschafts-Team um Starr wollte den endgültigen Beweis. Sie entnahmen DNS-Proben sowohl aus der Wange des “Vaters” als auch aus dessen Sperma. Das Ergebnis: Sie fanden ein “Haupt”-Genom, das in etwa 90 Prozent der Spermazellen steckte und ein untergeordnetes Genom, welches sich in 10 Prozent der Spermien befand. Durch die künstliche Befruchtung wurden ausgerechnet Spermien des “Neben-Genoms” weitergegeben. “Dementsprechend ist der Vater die Fusion aus zwei Menschen, gleichzeitig Vater und Onkel des Kindes“, resümierte Starr die Erkenntnisse.
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